Eine kuriose „Übernachtung“
Erlebnis & Abenteuer
Es gibt Dinge die sind so verrückt – die gibt es eigentlich nicht.
Wer wie ich so viel reist, hat unglaublich viel erlebt: Doch es passieren
immer wieder neue Dinge: Ein Grund warum reisen nie langweilig wird.
(C)
In Lyon hatte ich mich für HO36 Hostel entschieden – und zunächst nur eine Nacht gebucht: Das mache immer so um zu sehen, ob mir ein Hostel zusagt. Am Folgemorgen entschied ich mich für eine Verlängerung und buchte diese wegen einem Gutschein mit Check24 via Agoda.
Um kurz nach zwölf Uhr mittags also meldete ich mich an der Rezeption und verwies auf meine Onlinebuchung. Wie üblich durfte ich das gleiche Bett behalten, ich zahlte per Kreditkarte und mein elektronischer Schlüssel wurde verlängert. Alles vollkommen normal. Danach ging es auf Sightseeing-Tour.
Als ich gegen 01:00 am Folgemorgen dann ins Bett gehen wollte leuchtete das Licht rot. Angeblich sei meine Buchung storniert. Der Mitarbeiter der Nachtschicht war verwirrt: Er sah die erfolgte Zahlung einer not refundable Rate. Also eine nicht stornierbare Rate.
Weder dem Hostel, noch mir wurde seitens Agoda/Booking oder Check24 als Vermittler eine Nachricht gesendet. Die Buchung stand aber auf cancelled, und der Computer weigerte sich die Tür zu öffnen. Telefonisch war Booking.com trotz langem warten nicht erreichbar. Weder für mich noch für die Unterkunft. Auch das Booking-Backend der Unterkunft streikte und ließ die Buchung nicht öffnen. Ich musste also, nachdem ich fast eine Stunde verloren hatte, beim Versuch den Customer-Non-Service zu erreichen, eine neue Buchung im Hostel vornehmen um schlafen zu können.
Auch am folgenden Morgen konnten wir keine Klarheit gewinnen: Check24 verwies auf Agoda. Diese behaupten dann falscherweise, ich hätte storniert. Da ich zum „Stornierungszeitpunkt „offline war“ und die Agoda-Seite gar nicht besucht hatte, und man eine „Nicht stornierbare Rate“ natürlich nicht stornieren kann – bzw. dieses sinnlos ist, bot das Hostel am Ende einen Voluntary Refund an. Da es offensichtlich eine Doppelzahlung für ein benutztes Bett war.
Mein eigentliches Bett war in der Zwischenzeit anderweitig vergeben worden, und meine Kleidungstücke die auf dem Bett lagen spurlos verschwunden. Eine kurze und wenig entspannte crazy Nacht. Dank der Unfähigkeit von Agoda/Booking. Der Hostel-Manager erwähnte dann beiläufig, dass es durchaus schon einige Male vorgekommen sei, dass Booking/Agoda Buchungen einfach stornierten und die Gäste dann dennoch auftauchten ohne von etwas zu Wissen.
Booking.com/Agoda waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar und weisen jegliche Entschädigungsansprüche von sich und beharrten darauf, dass auf meinen Wunsch storniert worden sei: Ohne nachweisen zu können, wann und wo das gewesen sein sollte.
Der Booking-Konzern kann sich durch seinen Sitz in den Niederlanden den meisten Forderungen und Verbraucherschutz-Verfahren anderer Europäischer Länder leider recht einfach entziehen und prinzipiell tun und lassen was er will. Das Booking sich anmaßt über dem Gesetz zu stehen und Kunden und Unterkünfte herablassend behandelt ist bekannt: Kaum ein Vielreisender oder Hotelbesitzer der Booking bei aller Achtung vor dem Erfolg und der Technik für das Gebaren nicht hasst:
Doch ohne Booking – welches den Markt absolut kontrolliert – geht es für beide nicht. Marktmacht wird massiv missbraucht?
Und auch ich werde wieder beim Bookingkonzern buchen müssen: Denn niemand sonst hat so viele Hostel&Budgetunterkünfte. Und aufgrund von Knebelverträgen mit den Unterkünften oft auch die besten Preise.
Mal schauen ob wenigstens Check24 als Mittler mit der viel gepriesen Reiseschutzversicherung für Gold-Kunden einspringt und sich entschuldigt und entschädigt.
2019-07-23