Glückwunsch: Wizzair – Osteuropas größter Billigflieger wird 10 Jahre
Der 19. Mai ist vielen Ländern Osteuropas ein besonderer Feiertag: Heute vor zehn Jahren startete die Erfolgsgeschichte von Osteuropas größter Billigfluglinie – viel hat sich seitdem Erstflug der pinken A 320 Jets vom südpolnischen Kattowitz verändert: Ost- und Westeuropa sind zusammengerückt – das fliegen ist für breite Bevölkerungsschichten in Rumänien, Bulgarien, Mazedonien, Bosnien, Polen oder Ungarn erschwinglich geworden und haben viele erfolgreiche Austauschsemester und auch viele Karrieren im Ausland erst möglich gemacht. Wizzair ist nicht nur eine Airline – sondern ein elementarer Bestandteil der europäischen Vereinigung. Heute reicht das Flugnetz von Wizzair längst von Glasgow bis Dubai und von Vilnius bis Tel Aviv.
Am Anfang konzentrierte sich die ungarische Fluglinie vor allem sogenannten Ethnic-Travel – vor allem auch ab Polen – für Famillienbesuche und Berufspendler: Viele Polen arbeiteten nach dem Beitritt Polens zur EU vor allem in Irland und dem Vereinigten Königreich: Zu den ersten Zielen gehörte aber auch Dortmund – das Herz des Ruhrgebiets mit vielen polnischstämmigen Famillien: Schon vor „Polonia Dortmund“ mit Lewandowski, Pisczcek und Kuba herrschte eine besonderes Verhältnis zwischen dem Ruhrgebiet und Polen: Die Kattowitzstrecke wurde ein Selbstläufer und wird heute bis zu 3x täglich geflogen. Nach und nach kamen neue hinzu: Wobei sich Wizzair im Vergleich zu Ryanair – bis heute – stark auf sogenannte W-Patterns (Flugzeug fliegt A-B-C-B-A z.B. setzt um auch kleine Städte in Osteuropa z. B. an Eindhoven, Dortmund oder London-Luton anzubinden und zum Teil später zu Basen mit stationierten Flugzeugen auszubauen wie zum Beispiel das polnischen Poznan. Heute ist Wizzair die mit Abstand größte Airline auf der Startbahn Ruhrgebiet mit Flügen unter anderem nach Kattowitz, Danzig, Wroclaw,Riga, Vilnius, Cluj-Napoca, Targu Mures, Timisoara, Bukarest, Sofia, Belgrad, Budapest, Kiew, Kharkov, Lviv, Skopje und Tuzla, wobei einige Strecken wie Warschau, Lodz und Poznan der Luftverkehrsabgabe und überhöhten Flughafengebühren zum Opfer fielen: Denn mehr noch als bei Ryanair sind Wizzairkunden sehr preissensibel.
In den ersten Jahren war diese Erfolgsgeschichte noch nicht abzusehen: Mit SkyEurope gab es einen echten Konkurrenten, der an der Wizzair-Heimatbasis in Budapest und in Prag direkt mit Wizzair und Smartwings – die damals auch gelegentlich realistische Preise anboten – in Konkurrenz stand. Für die Osteuropäischen natürlich ein Glücksfall, zumal auch easyJet damals noch normale Bürger als Zielgruppe sah und ebenfalls zum Teil einstellige Flugpreise zum Beispiel ab Budapest und Prag nach Berlin, Dortmund oder in das Vereinigte Königreich anbot und Ryanair die ersten Fühler nach Osten ausstreckte. Und ja – heute mag man es kaum glauben – sogar die heute zu Wucherern verkommene Germanwings mischte gelegentlich mit bezahlbaren Flugtickets unterhalb der 10€ Marke mit.
Es war auch die Zeit als das Fliegen von einem Randprodukt für Reiche zu einem Massenphänomen wurde: Einfach mal nach Venedig ein Eis essen, oder nach Bratislava zum Feiern, nach Prag auf den Weihnachtsmartk oder nach Barcelona zum schwimmen – das war aufgrund der wahnwitzigen Flugpreise welche Lufthansa, British Airways, KLM, CSA, Tarom, Swiss, Alitalia, Iberia und CO in ihrem Oligopol verlangten für den normalen Bürger unvorstellbar – in Osteuropa natürlich noch mehr als in Westeuropa. Fliegen galt bis dahin als Luxus. Lufthansa, Tarom und Co flogen – und tun dies ja auch heute noch – lieber selten und mit kleinem und teurem Gerät und recht leer – so dass die Gesamtkosten auf möglichst wenige Schultern verteilt werden und der preis exorbitant hoch bleibt.
Wizzair startete nicht nur in der Phase in der erstmal überhaupt Flugpreise in Europa realistsich und für jedermann bezahlabr wurden – sondern war auch Teil der gesamten Entwicklung und brachte diese Entwicklung die vor allem von Ryanair ausgelöst worden war nach Osteuropa. Für 1,98€ return von Danzig oder Kattowitz nach Mailand, Stockholm-Skavsta, Oslo-Torp oder Hamburg-Lübeck das kam natürlich in Osteuropa wo die Verdienste damals niedriger waren als in Deutschland natürlich gut an – und so wurde Wizzair zu einer absoluten Erfolgsgeschichte:
Übrigens waren Online-Check-In und Gepäckgebühren damals noch Fremdwörter, das sollte erst Jahre später kommen. Fliegen mit Wizzair war angenehm – wer am schnellsten war bekam den bequemen Exit-Seat, Teurere Sitze mit mehr Beinfreiheit auf dessen Kosten die normalen Passagiere zusammengequetscht wurden, Gepäckgebühren und Handgepäckgebühren kamen erst über die Jahre. Wizzair fliegen war genau wie das reisen mit Lufthansa – nur mit höherer Pünktlichkeit und eben ohne Speisen&Getränken gegen Zahlung: Das war auch bei MyAir, SkyEurope,V-Bird, easyJet, Ryanair und Co zu dieser zeit nicht anders.
Airbus um Airbus bereicherte die Flotte, wobei Wizzair bis heute auf eine Standartflotte aus Airbus A 320 setzt: Allerdings soll sich das bald ändern – größere Airbus A 321 wurden für gut gebuchte Strecken wie Warschau-London, Budapest-London oder auch Budapest-Tel Aviv bestellt.
Aufgrund der hohen Nachfrage konnte Wizzair schnell wachsen und entschied sich weitere Basen in Polen zu eröffnen und setzte den Fokus weiter nach Osten: Ljubljana und Zagreb im W-Pattern ab Brüssel-Charleroi waren erste Schritte in Richtung Balkan. Wizzair gründete eine bulgarische Tochter und baute Sofia zu einer Basis aus und flog zeitweise auch im Inland nach Varna und im W-Pattern von London nach Varna und Bourgas. In Rumänien kamen zunächst Bukarest-Baneasa und Timisoara hinzu: Mit die ersten Strecken führten auch nach Dortmund: Vor der Luftverkehrsabgabe war Dortmund an alle Wizzairbasen angebunden.
Es war die Goldgräberzeit in der Luftfahrt: Tickets kosteten bei früher Buchung kaum mal mehr als 5€ bis zehn Euros, die Airlines verdienten gutes Geld mit kurzfristig abgesetzten Tickets an clevere Geschäfstreisende die erkannten das es deutlich effizienter war kurzfristig 150€ bei Wizzair für einen pünktlichen Nonstopflug zu bezahlen anstatt mit einer klasssischen mit einbis zwei Umstiegen für doppelte oder mehr und dafür mit einem gratis Kaffe zu bezahlen.
Je schneller Wizzair und Co wuchsen – je stärker gerieten die klasssichen Airlines in Bedrängnis: Nicht der Normalbürger tat ihnen weh – den klasssiche Airlines nie als Kunden wollten – sondern das die Low-Cost-Airlines aus den Regionen Nonstopalternativen in die Großstäde anboten: Wroclaw-Dortmund statt Wroclaw-München-Dortmund mit Lufthansa, Cluj-Cuneo statt Cluj-Bukarest-Rom-Turin.
Wizzair wurde mutiger – man wagte den Schritt weiter nach Osten: Wizzair Ukraine – ein Inlandsflüge ab Kiew nach Simferopol und Lemberg und Verbindungen nach Dortmund und Köln-Bonn. Ebenfalls eine absolute Erfolgsstory – zumindest bis zum Ausbruch der aktuellen Krise.
Das Wachstum wurde vor allem von der Politik nachhaltig bombadiert: Einerseits wollten doie Eliten natürlich nicht, dass sie mit ihren Tripps nicht mehr prahlen können und der Student nebenan sagt: Cool da war ich auch schon – hat 0,02€ gekostet. Zudem sollte die Sciherheitsindustrie gefördert werden – so dass sich die Eu zahlreiche teure neue Nonsensvorschriften einfallen liessen die fliegen teurer und die Abfertigung nerviger und zeitaufwendiger machen sollte: Neben dem Flüssigkeitsverbot um Cafés und Geschäften im Duty-Free-Bereich auch bei den neuen Kundenschichten zu Absatz zu verhelfen – klassische Wizz&Ryanairkunden haben früher eher ihre Brötchen und Getränke selbst mitegbracht – kam die unsinnige Idee auf Flughäfen sollten nciht mehr dem Wohl des Volkes dienen und Mobilitätund Wachstum ermöglichen sondern Gelddruckmaschienen auf Kosten von Airlines und Passagieren sein. So lange nur die „High-Society“ und die reichen Freunde und Sponsoren der Politiker und Parteien flogen hatte sich über Jahre niemand darüber aufgeregt – sondern Airports waren selbstverständlich Daseisnvorsorge. So lange nur der Kleine Mann für die Reichen zahlt lief alles im Sinne der Politikermarionetten und deren Geldgeber. Doch dahinter steckten auch klassische Airlines: Denn 5€ oder 10€ mehr stören Kunden die mal locker flockig 99€ Taler für einen kurzen Roundtrip zahlen können nicht: Eine Ryanair oder Wizzair verliert aber Kunden wenn der Weekendtrip statt 9,98€ eben 14,98€ kostet. Da wird schon überlegt ob man noch einmal nach Venedig soll, oder eben nicht.
Das zweite einschneidende Ereignis war die Bankenkrise: Diese traf zwar vor allem die klassichen Airlines knallahrt, aber auch low-Cost-Airlines merkten das die Businesskunden fehlten die eben kurzfristig buchten und dann z.T. auch viel Geld für den Vorzug des Nonstopfluges zahlten. Eine handvoll dieser Kunden gibt es auf fast jeder Strecke und hält diese dann auch am Leben.
Zunächst konnten die Low-Cost-Airlines das ganze prima kompensieren: Mit Check-In-Gebühren und Gepäckgebühren wurde diese Kosten nur an die reicheren Passagiere verteilt, während der normale Bürger weiter für die Eckpreise von 0,01€ bei Ryanair, 0,99€ bei Wizzair, 1€ bei SkyEurope und MyAir in regelmäßigen Preisaktionen fliegen konnte.
Doch die Bankenkrise sorgte für eine höhere Arbeitslosigkeit in Osteuropa, was Wizzair deutlich traf: Denn die einmal im Jahr Flieger, die gerne höhere Preise zahlten und in der Mischkalkulation nicht unwichtig sind, fielen auch weg.
Während der Hauptkonkurrent an der Heimatbasis Malev mit teuren Tickets und nahezu Leerflügen staatlich subventioniert wurde, musste Wizzair – wie natürlich auch Ryanair – ohne jede staatliche Unterstützung auskommen.
Wizzair zeigte sich kreativ und erschloss im Laufe der Jahre allerlei neue Geldquellen wie das Wizzkonto, die Wizzairkreditkarte, Priority Boarding, einen Door-to-Door Airportservice, Airportshuttlebusse an einigen Flughäfen Osteuropas und später auch den Wizzclub. In dieser Zeit drohten vor allem auch der AUA und tschechischen CSA die Pleite -beide teure Anbieter mit extremen hohen Passagieranteil an ihren Heimatairports in Wien und Prag. In einem absolut dubiosen und bis heute ungeklärtem Krimi stellten sich einige Banken zeitgleich mit den Flughäfen Wien und Prag gegen Skyeurope: Wohl um die jeweiligen einheimischen Teuer-Fluglinien zu retten: So sorgten beide Flughäfen z.B. durch ein vorübergehenden wohl rechtswidirgen Handlinstopp sowie das verbeiten von Gerüchten über an sich nur kleinere finanzielle Probleme bei SkyEurope für einen enormen Rückgang an Buchungen der später zu einem sterben auf Raten wurde wobei SkyEurope trotz enormer Widrigkeiten noch eine Weile den Flugbetrieb mit geleasten Flugzeugen ab Wien-Bratislava aufrecht erhalten konnte.
Bis heute ist nicht geklärt welche Rolle der Airport Wien, die AUA, die Österreichsiche Regierung udn vor allem auch der Lufthansakonzern hier spielten: Eine echte Aufarbeitung hat nie stattgefunden. Gerüchte und Vermutungen gehen dahin das es eine der Bedingungen der Lufthansa gewesen sein soll die beliebte und realpreisige Fluglinie aus dem Weg zu räumen damit man im Duopol mit Air Berlin/Niki die Phantasiepreise des Kranichs durchsetzen könne. Beweise dafür gibt es aber bis heute nicht.
Nun war Wizzair die einzig verbliebende Osteuropäische Low-Cost-Fluglinie, da Smartwings sich längst auf das Feriengeschäft konzentrierte und nur ganz wenige City-Pairs flog.
Daraus resultiert die Vielzahl an Airports und Ländern die Wizzair in Osteuropa zumeist im W-Pattern ansteuert. Das führte natürlich in Prag und Budapest zu Preissteigerungen.
Wizzair hatte das dubiose Ende von SkyEurope natürlich genau verfolgt, und hielt sich deshalb aus der Region Wien/Bratislava sehr zurück und vermied es zumeist auch die großen Airports wo normalerweise die klassiche Staatairline als Hauptkunde sowhl auf die Entscheidungen des Airports alsauch die Politiker ausübt: So fliegt Wizzair bisheute nicht in indirekt durch die die Lufthansa-Group kontrollierten Frankfurt-Main, München, Zürich, Wien und meidet auch Amsterdam, Heathrow&Gatwick&Stansted&Dublin und Orly. Einmal- nämlich in Kiew-Borispol musste Wizzair dennoch die Erfahrung machen wie man als günstierer Neuling duch den Airport absichtlich durch lange Wartezeiten auf Anlassfreigaben, schlechtes Handling und miese Slots massiv benachteiligt wird und küsntlich für Verspätungen gesorgt wird, so dass die Fluglinie nach Kiew-Zhulany wechselte.
Stattdessen hat sich die Airlines an Fokus-Airports wie Mailand-Bergamo, Paris-Beauvais, Brüssel-Charleroi, Eindhoven, Malmö, Dortmund und Stockholm-Skavsta ein gutes Standing und ein umfangreiches Streckennetz aufgebaut ohne dort an den teurenstandorten Flugzeuge basen zu müssen: Wizzair gilt in der Branche als Meister des W-Patterns und der Effiziens. So werden z.B. alle Flüge nach Tuzla oder Debrecen im W-Pattern durchgeführt.
Nach dem die EU beschloss nicht nur auf rößtenteils legalen die Minimarketingzuschüsse für LCC´s sondern auch auf die direkte und indirekte massive Subventionierung der teuren alten Staatsfluglinien zu achten musste die unagrische Malev über Jahre zu Unrechtgewährte Beihilfen für die von nahezu niemanden genutzten teuren Flüge zurückzahlen – was zur Insolvenz der Airline führte – so dass Wizzair fortan als größte ungarische Fluglinie praktisch als Flaggcarrier fungiert und damit Zugriff auf die Streckenstrechte aus den Staatsverträgen in Drittstaaten hat: Wizzair nutze die gunst der Stunde und erweiterte das Angebot und fliegt als erste Billigfluglinie z.b. auch nach Baku in Aserbaidschan: Somit war die Pleite der Malev eine Win-Win-Situation für ganz Europa – denn nun kann man von Budapest für 29,99€ pro Strecke auch Aserbaidschan wo andere Airlines oft 300€ bis 500€ return aufrufen und erst gar keine sinnvollen Onewaytarife anbieten. Wizzair plant mit der Ausleiferung neuer airbus A 320 mit Sharklets und damit mit erhöhter Recihweite Gerüchten zur Folge weitere „Mittelstreckenziele“ in ehemalige Sowjetstaaten ab Budapest sowie Flüge nach Minsk und auch nach indien mit Stopp in Dubai-World-Central.
Zehn bewegte Jahre liegen hinter Wizzair – in denen das Management das Meiste richtig gemacht hat. Nachdem dem Image&Strategiewechsel von Ryanair hin zu reichen Wenigfliegern und zu Businesskunden ist Wizzair die letzte größere Airline die am richtigen LCC und No-Frills Konzept festhält: Das ist ein großer Vorteil. Gerade in Osteuropa wo die Fluggäste jeden Cent dreimal öfter umdrehen als in Westeuropa.
Wizzair ist heute die größte Airline in Osteuropa mit Flügen ab Serbien, Kroatien, Slowenien, Moldawien, Ungarn, Polen, Bulgarien, der Ukraine , Rumänien, Tschechien, Lettland, Litauen, Bosnien und Mazedonien nach Westeuropa. Das Streckennetz führt bis Baku, Moskau, Kuataisi, Istanbul oder Tel Aviv.
Wie auch Ryanair ist Wizzair stark darin neue Märkte zu erschliessen und Strecken aufzuabauen auf denen es ursprünglich kaum Bedarf gab und auf die 99% der anderen Airlines nicht einmal kommen würden: Das SAS oder BH Airlines profitabel zwischen Tuzla und Malmö oder Tarom oder El Al von Cluj-Napoca nach Tel Aviv oder von Kuatisi nach Kahrkiv oder eine Air Berlin oder Lufthansa von Dortmund nach Lviv mit ihrem altmodischen Hochpreismodell aufnehmen und füllen könnten ist nicht auszugehen.
Was also bringt die Zukunft? Kommt eine erste Basis in Westeuropa z.B. in Dortmund, Paris-Beauvais oder London-Luton und der Angriff auf Ryanair? Wird Budapest suksezzive mit neuen Mittelstreckenzielen für „Selbstumsteiger“ ausgebaut?
Alzuviele Airports in Osteuropa die noch keine Wizzairverbindungen haben gibt es gar nicht: Relativ wahrscheinlich ist das weitere rumänsiche Airports und Airports auf dem Balkan wie Podgorica, Nis oder Banja Luka mit dem Fokusairports wie Mailand-Bergamo, London-Luton oder Brüssel-Charleroi im W-Pattern verbunden werden. Aufgrund der Vielzahl von Auslieferungen von Wizzair eine spannende Frage. Die nächsten zehn Jahre werden also mindestens ebenso spannend wie die letzten zehn Jahre.
Eines muss man aber gestehen: Fliegen mit Wizzair macht heute keinen Spaß mehr. Die Sitze sind mindestens so unbequem wie bei Lufthansa, das kleine Handgepäcstück führt zu fürchterlichen Schwitzanfällen am Gate da man drei bis vier lagen übereinander anziehen muss: So lange die Flugpreise realistisch bleiben werden die Kunden den Weg mitgehen – auch wenn die Comfort-Reihen meist leer sind und man hinten gequetscht wie Lemminge sitzt: Wer schon einmal mit einem rumänsichen Bus gefahren ist, weiss wie leidensfähig Osteuropäer sein können um günstig zu verreisen: Dennoch stellt sich die Frage wann der Bogen überspannt ist und die Passagiere bei 14,99€ nach Istanbul sagen: Ne das tue ich mich nicht an? Wizzair wird die Airline sein wo man sehen wird wie weit man bei der „Drangsalierung“ von Passagieren für einen günstigen Flugpreis gehen kann und wann diese vertrieben werden.
Spannend wird auch das Preisniveau zu beobachten: Schon heute herrschen massive Unterkapzitäten in ganz Europa da Airlines lieber Flugzeuge stehen lassen asl realistscihe Preise anzubieten: Das Dortmund-Budapest mitunter bei einem LCC 49,99€ bei früher Buchung kostet zeigt das etwas im Argen liegt. Kurzfristige Buchungen – die von Geschäftsreisenden und Reichen vorgenommen werden müssen teuer sein – das ist klar, da diese den Flug quersubventionieren müssen: Aber bei früher Buchung sollte eigentlich bei 9,99€ für einen LCC und bei 29,99€ für eine Full-Service-Airline auf kurzen Europahüpfern die Fahnenstange erreicht sein – so wie es in der Boomphase mit etwas Konkurrenz im Markt von 2006-2009 der Fall war.
Wizzair steht aber vor dem selben Dilemma wie Ryanair: Konkurrenz ist aktuell weit und breit nicht in Sicht: easyJet richtet sich vom Preisniveau her nur noch an Top-Verdiener und Wohlhabende. Norwegian ist keine direkte Konkurrenz, Vueling teuer und schlecht. Dadurch das an am Markt jeden Preis erpressen kann damit Menschen mobil bleiben kann die Airline z.B. 29,99€ für einen kurzen Dortmund-Cluj Hüpfer erpressen. Der Kunde hat keine Wahl. Für Kundenbindung und zu Wachstum führt das aber nicht: Gerade in Osteuropa. In Rumänien verdient ein Rezeptionist in einem Hostel Vollzeit 250€, ein kurzer Flug würde ihn also absurde 10% des Monatseinkommens kosten? Vor ein paar Jahren war es der Bruchteil eines Stundenlohns. Ein AUA-Flug via Wien nach Düsseldorf kostet nahezu einen Monatslohn. Da stimmen die Relationen nicht. Und das wird Wizzair merken. Natürlich müssen hier europaweit Regierungen mit Hilfspaketen und Entlastungen für Airlines eingreifen – das hatte O´Leary ja ebenso wiederholt gefordert: Flughäfen zu betreiben ist Grundaufgabe des Staates und des Steuerzahlers, nicht des Fluggastes.
Wizzair steht hier vor großen Herausforderungen – denn das Wachstum war nur möglich das jeder Reisen konnte. Große Studentengruppen sind an Bord von Wizairflugzeugen keine Seltenheiten. Einige klassische Erasmus-Strecken wie Valencia-Cluj oder Cluj-Zaragossa werden geflogen. Es muss also darum gehen das Preisgefüe noch stärker durch Zusatzgebühren zu spreizen – ohne aber dabei Kunden zu verprellen: Derjenige der viel geld hat nur 4-5 im Jahr fliegt soll scih allerlei Zusatzklimbims kaufen – damit der Preis unten bei 9,99€ bleibt da zweistellige Preise extrem abschreckend wirken.
Wizzair geht da in weiten Teilen den richtigen Weg – einzig das einquetschen aller Normalpassagiere in wenige Reihen – was aber auch Ryanair&easyJet praktizieren ist massiv störend. Natürlich hofft man so einige Passagiere zur Reservierung eines Sitzplatzes zu bewegen: Das scheint jedoch kaum aufzugehen. Zudem mussdasFlugerlebnis stimmen – ansonsten entscheiden sich Passagiere demnächst für ein Ausflug in die Anchbarschaft mit dem Auto und gegen den Weekendtripp per Flieger.
Daher geht es für Wizzair vor allem darum Zsuatzeinnahmen durch Sonderleistungen zu generieren, z.B.über Autovermietung, Hotelangebote oderden Verkauf vonZugtickets oder Freizeitparkkarten für die Zieldestinationen. Der günstige Flugpreis lockt die Kunden zur buchen – und wer Geld hat gibt die Ersparnis im Vergleich zu einem „Teuer-Airline“-Flug dann für Zusatzprodukte aus, während der ärmere Passagier alles wegklicken kann. Das wäre ein Win-Win-Situation und der Weg den Wizzair noch stärker verfolgen sollte als bisher – wobei die Airline in Europa beim Verkauf von Zusatzleistungen jetzt schon topp ist.
10 Jahre Wizzair. Das heißt 10 Jahre bezahlbare Mobilität. Wizzair hat das Leben von Millionen Menschen verändert. Millionen von osteuropäern das Reisen ermöglicht: Der Durchschnittslohn in Rumänien liegt bei 394€. Das heißt – viele Menschen müssen auch mit nur 200€ oder 250€ auskommen. Für diese Menschen war vor Wizzair das reisen unmöglich. Eine AUA oder Lufthansa mit ihren komplett unrealistsichen Preisniveau rufen praktisch einen Monatslohn etwas schon für Cluj-London oder Sibiu-Mailand ab. Wizzair dagegen ermöglicht mit 19,98€ return – und früher auch billiger – auch diesen hart arbeitenden Menschen das Reisen, sich fortzubilden, Europa zu erleben und neue Kulturen kennen zu lernen. Wizzair hat damit einen wertvollen Beitrag zum zusammenwachsen Europas geleistet. Das kann man nicht stark genug hervorheben. Wizzair ist heute unverzichtbarer Bestandteil Europas. Das gilt es heute zu feiern. Herzlichen Glückwunsch Wizzair.