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Insolvenzverfahren von Top-Bonus eröffnet – wie geht es weiter?

Zum 1. April wurde das Insolvenzverfahren des Vielfliegerprogramms Air Berlin Top-Bonus – dessen Mehrheitsgesellschafter Etihad Airways war – eröffnet. Das Programm soll Insider-Informationen zur Folge bereits heute an einen recht bekannten Investor verkauft worden sein, welcher aber die Meilen als Verbindlichkeiten nicht übernehmen wollte.

Die Meilen können daher zur Insolvenztabelle angemeldet werden. Die Top-Bonus Ltd. hat bereits zum 1. April Stammdaten&Kontostände an den Insolvenverwalter Christian Otto aus Berlin übermittelt.

Alle Meilenbesitzer können ihre Forderungen ab dem 6. April online anmelden. Wie das geht steht hier.

Die Meilen – als Hauptverbindlichkeit der Top-Bonus Ltd – werden dann entsprechend der Quote des Insolvenzverfahren ausgezahlt.

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Christian Otto schreibt dazu: „Für den Fall, dass eine Sanierung der Topbonus Ltd. durch einen Insolvenzplan gelingt, ist eine Quotenzahlung für Ende Juli 2018 vorgesehen. Dies Sanierung durch einen Insolvenzplan ist aber nicht sicher. Kommt es nicht zu einer Sanierung, erfolgen Quotenzahlungen frühestens Ende des Jahres 2020.“

Alle Fragen und Antworten rund um das Verfahren findet ihr hier: https://topbonus.insolvenz-solution.de/faq (C)

Gast-Kommentar Chrissflyer

Wieder einmal sind die Kunden die geprellten: Viel Geld für extrem teure Flüge bei Air Berlin bezahlt, um angeblich wertvolle Meilen zu sammeln – und jetzt stiehlt sich die sehr solvente Etihad Airways ein zweites Mal aus der Verantwortung und lässt erneut Kunden sitzen. Auch der neue Investor will zwar Kundendaten – aber den Kunden gegenüber nicht ehrlich sein: Denn sonst hätte er die Kunden einfach mit dem offiziellen Kaufwert – den auch Kunden bezahlen mussten – ausgezahlt. Dass so etwas geht, zeigt, dass es hierzulande mit Verbraucherschutz nicht weit her ist. Ärgern bringt aber nichts, denn der Einzelne wird hier nichts tun können: Solange die Mehrheit der Fluggäste nicht aufwacht und unseriöse Airlines/Abieter meidet und die Politik zu einem Richtungswechsel zwingt, werden sich Geschichten wie diese wiederholen.

Bis dahin bleibt zu hoffen, dass nach horrenden Kosten für Insolvenverwalter&Gerichte überhaupt noch etwas Masse übrigbleibt, um die Meilenbesitzer zu entschädigen. Wirklich daran glauben kann man daran natürlich nicht – denn selbst wenn die anvisierte Klage des Air Berlin Insolvenverwalters Flöther gegen Etihad erfolgreich sein sollte, wird der normale Kunde leer ausgehen.