ITB: Trend geht zu Rund- um-Sorglos-Reisen zu exotischen Zielen
Die klassische Pacuhalreise zum Ballermann wird auch 2014 wieder gebucht werden – doch abseits davon zeigte sich auf Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin ein neuer Trend: Immer mehr „exotische“ Reiseländer bieten Rund-um-Sorglos-Pakete zu Luxusurlaub mit Top-Hotels und Ressorts an. Damit werden Reiseziele in Afrika, Zentralasien und Ozeanien attraktiver für die 50- und 60-Jährigen wo die Kinder aus dem Haus sind und Erholung und ein gut organisiertes Rund-um Sorglos Paket mit nach Wunsch optimierbaren Luxusangeboten im Vordergrund steht.
Dabei gibt es auch immer neue spannende Konzepte: Eines davon ist das Rotel – ein rollendes Hotel in einem Bus. Hier werden Mobilität und abenteuer kombiniert – geführte Rundreisen ohne umziehen zu müssen zum Beispiel von Namibia über Botswana, Simbabwe und Tanzania oder für alle die es nicht weit weg zieht von Trabzon über Kutaisi und Tiflis nach Baku. Aber auch Myramar, Tibet, Outbackrundreisen sind im Angebot. (zu Rotel)
In der Türkei öffnet sich Südostanatolien – die Wiege der Zivilisation immer mehr dem Tourismus abseits von Abenteuern und Türken: In Mardin, Diyabakir, Batan und Co entstehen immer Boutique Hotels die allen ansprüchen verwöhnter Europäer genügen – zum Teil mit akzeptablen Preisen. Zudem steigen die Flugkapazitäten in diese Regionen: Sun Express und Pegasus Airlines bieten bereits zahlreiche Flüge zwischen Deutschland und verschiedenen türkischen Regionlahauptstädten wie Adana, Kayseri, Samsun, Gaziantep, Trabzon oder Diyabakir und wollen die Anzahl der Nonstopflüge als auch die Verbindungen via Istanbul aufstocken.
Dabei wächst die Reisebranche generell – sowohl im Luxussegment wo immer bessere und exklusivere Hotels – besonders am Golf und die Asien um Kundschaft werben – als auch im Ultra-Budget-Segment: Auch wenn der zeitgleich mit dem Start von realpreisigen Fluglinien eingesetzte Hostelboom mittlerweile in Europa zu einem gemäßigten Wachstum zurückgekehrt ist – wachsen die günstigen Shared-Rooms in anderen Teilen der Welt weiterhin schnell: Viele Städte die vor 5 Jahren noch keine privaten Hostels hatten können heute bereits mehrere Budgetunterkünfte zur Auswahl anbieten. Der Trend geht auch hier zur Kette mit gleichen Standarts wie A&O, Meiningers in Deutschland oder Equity-Point in Spanien, Portugal, Marokko oder Nomads in Ozeanien. Ein Trend ist dabei die Wandlung von einem einfachen „Bett“ zu einem Ressort-Hostel mit Pool, Unterhaltungsprogramm, Stadtführungen, Partys oder Filmabenden – natürlich auf den Geschmack des Hauptpublikums zwischen 18- und 30 Jahren eingerichtet. Im Trend liegen dabei auch Erlebnishostelsz.B. in ehemaligen Gefägnissen, auf Schiffen oder wie im Stockholm-Arlanda in einer ausgemusterten Boeing 747.
Während Airlines in Europa das fliegen zum reinen Transport gemacht haben – geht der Trend generell wieder zu mehr Service bei kleinem Preis: Emirates, Etihad, Oman Air und Turkish Airlines setzen dabei auf ein gutes Produkt auch in der Economy-Klasse: Jeder gast soll sich willkommen fühlen: So will Turkish Airlines weite Teile der international operierenden Narrowbody-Flotte mit neuen bequeeren Sitzen und einem Top-of-the-Art Entertainmentsystem ausrüsten: Wer von Berlin oder Frankfurt nach Istanbul fliegt soll bald den selben Komfort wie einem Langstreckenflugzeug genießen: Auf einigen Kursen wo die neuen A 321 fliegen ist das bereits heute Standart.
Air Berlin zeigt das man die Zeichen der Zeit erkannt: Mit neuer Business-Class mit dem ausgezeichneten Etihad-Sitz und dem Abschluss der Umrüstiung der A 330 Flotte mit der neuen Economy-Klasse sowie dem Einbau von WiFi in die gesamte Jetflotte ist die Airlineauf einem gutem Weg ein Produkt zu etablieren dass zwar noch nicht mit 5* Star Airlines mithalten kann – aber zumindest mit amerikansichen und anderen europäischen Fluglinien absolut konkurrenzfähig ist. Langfristig scheint es der Anspruch von Etihad zu sein alle Beteiligungen auf einen internationales Top-Niveau zu bringen.
Eine Premium-Economy-Klasse haben viele Airlines – sogar Condor – schon seit Jahren als Option für alle die mehr Komfort und Beinfreiheit möchten aber nicht bereit sind Business-Class-Tarife zu zahlen. Lufthansa hat diesem Trend nun nachgezogen und ihre neue Premium-Economy vorgestellt. Die Tickets sollen laut Aussage der Lufthansavertriebsmitarbeiter vor Ort etwa 200€ bis 300€ pro Strecke über den Economy-Tarifen liegen. Neben etwas mehr Sitzabstand ist vor allem der neue große Bildschirm ein Feature mit dem man punkten will. Die Meinung unter anwesenden Gästen und Luftfahrtexperten war gemischt: Generell so der Tenor sei es zu früh das Produkt zu bewerten solange keine Tarife, Meilenvergabe, Check-In & Loungeprozeduren sowie der On-Board-Service bekannt seien.
Die neue Premium-Economy muss sich neben der Konkurrenz in selber Buchungsklasse auch mit den zum Teil überragenden Economy-Produkten von Emirates und Turkish Airlines sowie billigen Business-Class-Angeboten zum Beispiel von Egyptair oft ab etwa 1000€ nach Südostasien behaupten. Der Heimvorteil „Buy German“, die Gewohnheit, die deutschprachige Crew sowie deutsprachige Zeitungen und Bordunterhaltung und die Option Nonstop statt via Dubai oder Istanbul fliegen zu können gäben immer noch bei vielen älteren Passagieren den Ausschlag die zumeist teurere Lufthansa statt den neuen Branchenstars aus Arabien und der Türkei zu buchen. Diese Zielgruppe soll die neue Klasse im besonderen ansprechen.
Ein weiterer Trend geht zu mehr Kurzreisen: Immer mehr Menschen suchen Entspannung für ein Wochenende, viele davon ohne lange Anreise im eigenen Land. Insbesondere Wellnesshotels oder Kombinationsangebote wie Wandern&Welness aber auch Kombinationsangebote aus Übernachtung&Kultur zum Beispiel Hotel&Theaterkarten werden immer beliebter.