Reise-Magazin

Tupolev, Antonov oder Yakolev – mit russischen Flugzeugtypen fliegen

Die TU 134 oder YAK 40 waren früher ebenso verbreitet wie die Airbus und Boeing Flugzeuge ihrer Zeit- mittlerweile sind diese Flugzeugtypen eine Rarität: Auch in Russland sitzt man heutzutage meist in einem Airbus A 320 oder einer Boeing 737. Nur noch wenige Flugzeuge aus Sowjetischer Produktion sind über 20 Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion noch im Einsatz. Wir geben eine kleine Übersicht.

Antonov AN 24: Eine AN 24 von pskov Avia.  Foto: Bernd KarlikPskov Avia betreibt noch die Propeller Kurzstreckenmaschine Antonov 24 (AN 24) im Liniendienst. Besonders interessant für Reisende, da die Fluglinie touristisch interessante Ziele am goldenen Ring und silbernen Ring anfliegt. Von der Heimatbasis am Airport Pskov aus geht es täglich nach Moskau-Domodedovo (ca 50€) und St. Petersburg (ca. 25€ oneway und 40€ return). Pskov gehört zu den ältesten russsischen Städten – liegt nah an der Grenze zum Baltikum – und hat als Grenzstadt lange vom Handel profitiert – was man noch heute sehen kann. Der direkt an der Flussmündung liegende Kreml mit der Katehdrale ist ein absolutes Highlight. Die renovierte Flusspromenade mit toller Aussicht auf das Kloster auf der gegenüberliegenden Seite ist ebenso ein Highlight wie die alte Stadtmauer und die zahlreichen orthodoxen Kirchen. Ischworsk liegt nur 20km entfernt und ist mit dem Linienbus zu erreichen.

Pskov Avia fliegt zudem zwischen St. Petersburg und Vladimir – einer weiteren historischen und bei Touristen sehr beliebten Stadt nahe Moskau. Buchbar sind die Pskov Avia Flüge leider nicht über westliche Portale. Agent.ru oder Sirena2000 bieten aber eine Buchung auf Englisch an.

Eine YAK 40 von Vologda Air.  Foto: Bernd karlik.  Yakolev YAK 40: Vologoda Avia betreibt eine Flotte von YAK 40 auf Linienflügen zwischen Vologda und Moskau-Domodedovo und St. Petersburg. Die dreistrahlige YAK 40 ist ein echtes Unikat – und wurde entworfen, um auch von kleinen und eher unwirtlichen Airports starten und landen zu können. Auch wenn die Triebwerkkonfiguration an die Boeing 727 erinnert, sind die beiden Muster nicht vergleichbar – die YAK ist ein extrem kurzes Regionalflugzeug mit nur 8 Sitzreihen. Dadurch ist die YAK sehr kurz – und hat ein einmaliges Design. Der Einstieg erfolgt durch das Heck – wo man dann sein Handgepäck in Regale ablegen kann – bevor man die Kabine – ohne Overhead-Bins – kommt. Ein tolles Flugzeug. Preislich leider alles andere als günstig geht es ab ca 70€ los. Buchbar ist das Ganze bei OneTwoTrip – jedoch findet dieser die Flüge nur, wenn man Russland als Point of SALE (POS) auswählt. Wer auf Deutsch sucht, kriegt meist kein Ergebnis. Vologda ist ebenfalls eine tolle Stadt mit einem Kreml direkt am Fluß und einigen schönen Parks und auf jeden Fall einen Ausflug wert. Wer nur eine Strecke fliegen möchte – rund 4 Stunden mit der Bahn bis Yaroslawl und rund 8 Stunden im Nachtzug (ca. 25€) bis Moskau.

Die YAK 42 von Saratov Airlines. Foto: ChrissFlyerYakolev YAK 42: Saratov Airlines ist einer der letzten verbliebenen Betreiber der YAK 42 im Liniendienst. Die YAK 42 ist eine gestreckte Version der oben vorgestellten YAK 40. Leider betreibt Saratov Airlines auch einige unattraktive Embraer E-Jets. So dass immer ein kleines Risiko besteht, dass die Flieger weggetauscht werden. Da Saratov Airlines mit fixen Preisen arbeitet – weder ist frühes Buchen besonders günstig noch spätes Buchen teurer – sollte man eher kurzfristig buchen oder sich gar am Airport versichern, welches Muster fliegt und dann fix online buchen. Die YAK 42 fliegt auf einigen Kursen zwischen Moskau-Domodedovo und Saratov. Izavia und Grosny Avia sollen ebenfalls noch YAK 42 im Liniendienst einsetzen. Izhevsk-Moskau Flüge sind ebenfalls bei agent.ru buchbar.

Tupolev TU 134: Der Klassiker – das Arbeitspferd. Ein tolles Ding. Aktuell fliegt die TU 134 noch bei Center South z. B. an einigen wenigen Daten im Monat auf der Strecke von Samara nach nach Jekaterinburg. Günstig ist das Ganze nicht – mit rund 130€ bis 150€ für einen kurzen Oneway müsst ihr rechnen. Aber aufgrund der Rarität ist es Airlinesfans, die das Geld aufbringen können, sicher wert. Buchbar ist das Ganze – wenn leider auch mit einer Beabreitungsgebühr – bei agent.ru.

Tupolev TU 154: Die dreistrahlige Tupolev 154 – die ihr wahrscheinlich am häufigsten in Europa bewundert habt, da Aeroflot viele Jahre damit z. B. Düsseldorf flog – ist mittlerweile eine Rarität -fliegt aber noch bei Alrosa und natürlich Belavia aus Weißrussland – aktuell jedoch nicht im Linienflugbetrieb – so dass konkrete vorhersagen und Buchungen schwierig sind. Belavia führt aber immer mal wieder vereinzelte „Fanflüge“ mit der TU 154 durch – dieses Jahr war Genf das Ziel. Diese Flüge sind zwar teuer – aber man hat die TU praktisch garantiert. Christian Maskos

Unten findet Ihr einige Fotos von dem Flugabenteuer unseres langjährigens Lesers Bernd Karlik.

Der First Officer zeigt die Flugkarte in der YAK 40. Foto: Bernd Karlik

Yak 40 Foto: Bernd Karlik

Die Kabine der YAK 40.  Foto:Bernd Karlik

Die Tragfläche der YAK 40.  Foto: Bernd Karlik

Und hier ein paar Impressionen der Antonov AN 24 von Pskov Avia

Die Antonov AN 24 von pskov Avia.  Foto: Bernd Karlik

Die Antonov AN 24 von pskov Avia.  Foto: Bernd Karlik

Die Antonov AN 24 von pskov Avia.  Foto: Bernd Karlik

Die Antonov AN 24 von pskov Avia.  Foto: Bernd Karlik

Die Kabin der AN 24 von Pskov Avia.  Foto: Bernd Karlik

Die Kabin der AN 24 von Pskov Avia.  Foto: Bernd Karlik