Eine Reise durch Israel
Urlaub in einem wunderschönen Land – in Israel. Und trotz aller Bedenken meiner Freunde und Bekannten, war es einer der interessantesten und aufregendsten Urlaube meines Lebens.
Israel ist ein kleiner Staat, in dem drei große Weltreligionen in Streit und auch Krieg leben.
See Genezareth.
Wir flogen von Frankfurt aus nach Tel Aviv und von dort ging es mit dem Bus in den Norden des Landes, an die Grenze von Syrien und an den See Genezareth.
Dieser See ist ein biblisches Highlight und eng mit Jesus verbunden, der uns ständig während unserer Reise in den Geschichten über ihn begleitete.
So schaute ich mir neben dem See und den zahlreichen Gedenkstätten auch den Ort Nazareth an, in dem Josef, der Vater von Jesus zu Hause war.
Hier gibt es eine Gedenkkirche an ihn. Ich erfuhr, wie Jesus zur Volkszählung nach Betlehem wanderte und das Land zu Fuß mit der schwangeren Maria durchquerte. Man kann sich das heute gar nicht vorstellen, im Zeitalter von Bus, Bahn und Auto.
Auf dem See Genezareth machte ich eine Schifffahrt und kostete den typischen Fisch, der hier als Fisch Gottes bekannt ist. Trotz seiner hohen Abstammung war er nicht mein Geschmack.
Die Schifffahrt auf dem See war sehr entspannend. Vor allem, weil wir direkt auf die von den Israelis besetzen Golanhöhen schauten. Dort oben verläuft die ständig umkämpfte Grenze zu Syrien. Hier auf dem friedlichen See kann ich mir kaum vorstellen, dass auf diesen Bergen Menschen sterben. Nach zwei Nächten am See Genezareth setzte ich meine Reise in den Süden des Landes fort.
Jordan
Es ging immer am Jordan entlang, dem heiligen Fluss, in dem auch Jesus getauft wurde. Ich stieg sogar mit den Füßen hinein, in das heilige Wasser. Leider ist der Jordan nur noch ein Rinnsal. Einst war es die Lebensader der arabischen Halbinsel, doch heute zapft man viel zu viel Wasser ab für die Felder, auf denen Obst und Gemüse angebaut und in andere Länder verschifft wird.
Nach einer langen Fahrt durch die Wüste des Landes erreichte ich Jerusalem, die Hauptstadt und wohl schönste Stadt des Landes, die mit ihren prunkvollen Bauten glänzt.
Ein Highlight war unser Hotel auf dem Ölberg, von dem ich jeden Abend einen wunderschönen Blick auf die Lichter Jerusalems hatte.
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Betlehem als Tagesausflug, Kibbuz
Ich besuchte Betlehem als Tagesausflug und lernte den Unterschied zwischen Palestinensern und Israelis kennen, leider auch die politischen Spannungen.
Neben Jesus und seiner Geschichte in der Bibel gibt es hier jedoch auch die Vergangenheit des letzten Jahrhunderts – nämlich die Juden, die überall von Europa hierher geflohen sind, weil sie verfolgt worden und einen neuen Staat gegründet haben.
Ich besuchte einen Kibbuz an, ein jüdisches Dorf oder eine Gemeinde.
Hier lebt man ohne Geld und Einkommen für die Gemeinschaft, Jung und Alt arbeiten zusammen und die Erträge werden in der Dorfgemeinschaft aufgeteilt.
Viele Juden kamen damals im II. Weltkrieg hierher, um vor der Verfolgung zu fliehen. Ich machte eine Führung durch einen Kibbuz mit. Sah die kleinen, bescheidenen Wohnhäuser, aber auch die spartanischen Gemeinschaftsgebäude. Die Bedeutung der Kibbuze sind, bis auf Ausnahmen, nur noch als Erinnerung lebendig. Diese Art des Zusammenlebens hat sich nicht bewährt.
Bad im Toten Meer, Wüste
An nächsten Tag fuhr ich mit einem Bus hinaus in die Wüste Israels. Das Highlight meiner Reise und ein ausgewähltes Abenteuer war ein Bad im Toten Meer. Es trocknet jährlich mehr aus, denn es wird vom Jordan gespeist, der auch immer kleiner und dreckiger wird.
Im Moment jedoch ist es an seiner tiefsten Stelle noch 300 Meter tief und ich konnte hier wunderbar baden, denn durch den hohen Salzgehalt ging ich nicht unter. Ich konnte sogar mein Buch mit ins Wasser nehmen und lesen, als ich an der Oberfläche dahin trieb.
Bevor ich das Bad nahm, bekam ich jedoch gesagt, dass ich durch den hohen Salzgehalt nicht länger als 20 Minuten im Wasser bleiben sollte. Es war ein Erlebnis der Extraklasse.
Masada
Nach dem Bad im Toten Meer ging es hinein in die Wüste Israels. Es ist eine Steinwüste mit vielen Bergen, keine Sandwüste. Ich besuchte Masada, welches hoch oben auf einem Berg thront und mit einer Bahn befahrbar ist.
Man kann jedoch auch hinauflaufen, doch das tat ich mir bei 40 Grad Wüstentemperatur nicht an.
Masada liegt auf einem Tafelberg und hat eine ganz bewegende Geschichte. Hier sind bei einer Belagerung viele Menschen im Freiheitskampf gegen die Römer gestorben, bei der Belagerung. Bei einem Rundgang sieht man noch die alten Bauten, die in den Fels gehauen wurden.
Jerusalem
Am letzten Tag meiner Reise unternahm ich einen Streifzug durch die heilige Stadt Jerusalem. Die verschiedenen Religionen und Landsmannschaften haben sich hier in verschiedene Wohnviertel festgesetzt, die sie eisern verteidigen. Es gibt ein jüdisches, ein maurisches, ein islamisches und ein christliches Viertel und die Menschen leben hier in gezwungener Eintracht zusammen.
Es war friedlich, als ich durch die Straßen der heiligen Stadt wanderte.
Ich legte einen Stopp an der Klagemauer ein. Hier kann man einen Zettel mit einem Wunsch zwischen die Rizzen stecken.
Danach fuhr ich hinauf zum Tempelberg, zum heiligsten Platz der Welt. Nebeneinander stehen hier der Felsendom, der Kettendom, weiter links die Al-Aqsa-Moschee. Judentum, Christentum und Islam werden hier nebeneinander gelebt.
Auf meinem Streifzug durch die Hauptstadt lernte ich auch den Kreuzweg von Jesus kennen. Natürlich ist da heute ein Basar und die heiligen Orte sind nicht mehr zu 100 Prozent sichtbar, doch ich konnte auf den Spuren des Propheten wandern und mich so 2000 Jahre zurückversetzten.
Holocaust Museum
Im Holocaust Museum etwas außerhalb der Altstadt gibt es sehr viele traurige Erinnerungen an eine Epoche unserer eigenen Geschichte. Hier kann man das Leid der Juden im vor und während des II. Weltkriegs nachempfinden.
Am schlimmsten fand ich den Gedenkraum an all die Kinder, die durch das Holocaust ums Leben gekommen sind. Es waren so viele, dass ein Tonband fast 3 Monate braucht, bis alle 1,5 Millionen Namen vorgelesen sind. Es war ein Schauspiel der Trauer und es trieb mir Tränen in die Augen. So viele Menschenleben sind in dieser Zeit ausgelöscht worden.
Es brennen 5 Kerzen, die sich an den Glaswänden des dunklen Raumes spiegeln.
Fazit
So lernte ich Jerusalem von einer ganz besonderen Seite kennen und erlebte die Reise in das heilige Land als ganz besonderes Abenteuer. Die Reise selbst kostet nur einen Pauschalpreis und alle Ausflüge waren inklusive. In der Nebensaison kommt man extrem günstig nach Israel, auch Ryanair fliegt mehrmals die Woche für kleines Geld. Das Holocaustmuseum verlangt keinen Eintritt. Auch so kann man sich mit dem ÖPNV in Israel relativ günstig durch das Land bewegen.
(ex)
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