Reiseberichte

Laos: Im Land der Millionen Elefanten

Reisebericht von Jürgen Hermann



Einige Tage in der alten Königsstadt Luang Prabang stehen für Sightseeing, Trekkingtouren und Entschleunigung, für einen Einblick in laotische und buddhistische Traditionen.

Im Flug über Nordlaos nach Luang Prabang, Laos

Morgens um 5.30 Uhr. Es ist empfindlich kühl, als die Mönche durch die noch dunklen Straßen gehen. In völliger Stille nehmen sie Reisspenden entgegen – ihre Mahlzeit für den Tag.
Man spricht kein Wort, es gibt keinen Augenkontakt. Ohnehin hätten nicht die Mönche zu danken, sondern die Spender: Die Entgegennahme der Gabe ist eine Ehre für den Gebenden, eine gute Tat, die sich positiv aufs Karma auswirkt.

Impressionen aus Luang Prabang, Laos

Impressionen aus Luang Prabang, Laos J

Impressionen aus Luang Prabang, Laos

Impressionen aus Luang Prabang, Laos

Luang Prabang ist ein wenig wie ein großes Freilichtmuseum.

Außerhalb der auf einer Halbinsel gelegenen Altstadt läuft das normale laotische Alltagsleben ab. Doch zwischen den vielen Tempeln und den Ufern von Mekong und Nam Khan, in der Altstadt, geht es eher geruhsam zu.

Wo vor eineinhalb Jahrzehnten vor allem Rucksacktouristen zu sehen waren und Hühner auf den unbefestigten Nebenstraßen staksten, präsentieren sich heute Besuchern mit größerem Budget Boutique Hotels, feine Cafés und edle Restaurants. Und dennoch kann man die Stadt gänzlich unprätentiös besuchen und erleben.

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Schon der 80-minütige Flug ab Bangkok zeigt die Veränderung der Topographie.

Es geht in die Berge, wo es zwar im Sommer sehr heiß ist, im Winter aber ein Pullover oder eine Jacke im Reisegepäck sein sollte.

Man kann problemlos ein Fahrrad mieten, um sich in der Altstadt zu bewegen.

Wer Gutes tun möchte, geht ins Haus Big Brother Mouse, wo er nicht nur die Anschaffung von Büchern für Schüler sponsern, sondern auch mit einheimischen Schülern und Studenten die englische Sprache üben kann.

Im Königspalast verkündete Savang Vatthana 1975 unter dem Druck der kommunistischen Pathet Lao seine Abdankung und das Ende der jahrhundertealten laotischen Monarchie.

Der ehemalige Königspalast, Luang Prabang, Laos

Nach längerer Schließung ist der Palast nun als Museum geöffnet. Es eröffnen sich dem Besucher ein ansprechender Thronsaal, Repräsentations- und Privaträume sowie Staatsgeschenke. Etwa ein kleines Stück Mondgestein, das Richard Nixon dem Verbündeten im Indochinakrieg zukommen ließ. In der Garage verstauben
royale Staatskarossen

, die man ebenso besichtigen kann wie die königlichen Sänften.

Ruhig und beschaulich präsentieren sich die Straßen am Mekongufer und, mehr noch, am Ufer des Nam Khan. Restaurants fürs Dinner bei Kerzenlicht werben ebenso um Gäste wie kleine, preisgünstige Garküchen.

Luang Prabang Salad, Laos

Die lokale Spezialität ist der Luang Prabang Salad, immer knackfrisch und serviert mit einem Dressing nach Art des Hauses. Viele der alten Häuser des Städtchens und UNESCO-Weltkulturerbes sind einfache und nicht teure Guesthouses oder Hostels.

Mit einem lächelnden Sabaidee begrüßen einen die freundlichen Einheimischen.

Man sollte, auch wenn es steil und anstrengend ist, den Hausberg besteigen, den Mount Phousi. Und einige der Wats besuchen, der vielen buddhistischen Tempel.

Der Wat Xienthong ist der bekannteste und meistbesuchte, aber es gibt mehr als genügend Alternativen.

Eines ist zu bedauern: Seit dem Wegzug der buddhistischen Schule sind weit weniger Novizen unterwegs, die bis vor wenigen Jahren allein oder in Gruppen, oft mit Sonnenschirm, das Stadtbild mitprägten.

Impressionen aus Luang Prabang, Laos

Für einen Tagesausflug bieten sich die Pak-Ou-Höhlen mit ihren zahllosen Buddhastatuen an, wohin inzwischen allerdings etliche Boote ihre touristischen Gäste bringen, viele von ihnen aus China.

Mit einem der klapprigen Tuk-tuks oder per Minivan erreicht man alternativ in knapp einer Stunde die ebenfalls gut besuchten Kuangsi-Wasserfälle, wo sich das kühle Nass auf mehreren Terrassen für ein erfrischendes Bad präsentiert.

Kuangsi-Wasserfälle, Laos

Buchen kann man die Touren überall. Zurück in Luang Prabang, präsentiert sich allabendlich der berühmte Night Market.

Ganz billig ist die Stadt nicht mehr, aber das Preisniveau ist durchaus akzeptabel.

Den Luang Prabang Salad, im Grunde eine Mahlzeit für sich, erhält man für drei bis vier Euro.

Und ab zwei Euro kommt der fast immer sehr aromatische Kaffee auf den Tisch.

Probiert ruhig mal den heißen Tee mit frischem Ingwer für einen Euro.

Am Anfang steht übrigens die “Eintrittsgebühr” der Lao PDR: 31 Dollar haben Deutsche fürs
Visa on arrival
zu bezahlen. Österreicher dürfen, aus welchem Grund auch immer, den laotischen Staatshaushalt mit fünf Dollar mehr unterstützen. US-Dollar und Passphoto mitbringen! Die preisgünstige Weiterreise per Bus nach Vangvieng oder Vientiane dauert einen halben bzw. einen Tag.

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