Sommernacht in Rom: Party zwischen Colosseo und Spanish Stairs
„Es war Liebe auf den ersten Blick!“, schwärmt die 18-Jährige Leoni Beermann. Wie ihr ging es Millionen von Menschen in den letzten 2000 Jahren. Nirgendwo sind …
… Tradition und Moderne, Hektik und italienische Gelassenheit so dicht beisammen wie in der ewigen Stadt. Denn nirgendwo gibt es soviel zu erleben wie in Rom. Die einmalige Geschichte der Stadt begleitet die Touristen auf Schritt und Tritt- und doch ist Rom zeitgleich absolut lebendig und hip. Eine junge alte Metropole der Superlative und eine Erinnerung aus dem Jahre 2010.
Sobald man den Hauptbahnhof Termini verlässt ist man mitten im Geschehen, wild hupende Autofahrer und aufgeregt gestikulierende Italiener mit Handy am Ohr. Willkommen in Bella Italia. Von hier aus ist es nicht weit bis zum Wahrzeichen Roms, dem Kolosseum. Doch vorher bietet sich ein Abstecher zu der architektonisch interessanten Universität an, denn hier gibt als letzte Bastion vor den Touristenpreisen am Kolosseum eine große Eisdiele und Stehpizzerien zu studentischen Preisen.
Hier gibt es die klassische italienische Pizza auf die Hand in einer Papiertüte. Denn für Italiener ist die Pizza eher eine Art Fast-Fodd oder Snack im Gehen denn eine Delikatesse. Und hier in den Stehpizzerien ist die Pizza nichtmal rund, sondern quadratisch oder viereckig und wird in der Wunschgröße von einem Riesenblech abgeschnitten. Jede Stehpizzeria hat dabei rund zehn Sorten zur Auswahl- auf Wunsch wird das ausgewählte Stück im Pizzaofen noch einmal aufgewärmt.
Weiter geht’s ins Herz des antiken Roms, hier wird Geschichte greif- und fühlbar. Schon von weitem beeindruckt die 2000 Jahre alte Arena, die seit Jahrhunderten tausende von Besuchern täglich anlockt. Nach dem obligatorischen Foto mit römischen Legionären bietet sich ein Verschnaufpause auf den Grünflächen zwischen Kolosseum und Forum Romanum im Herzen der Stadt an, die Aussicht ist traumhaft und abends machen die Backpaper aus allen Herren Ländern hier richtig Party. Während die Sonne versinkt bietet sich ein Gang durch den Ruinengarten im Forum Romanum an, vorbei am beeindruckenden Palast Vittorio Emanuele II. Nicht nur der Eintritt ins Nationalmuseum ist frei, sondern auch die gut gepflegten Toiletten, von der Dachterrasse hat man einen phantastischen Blick über den alten Stadtkern Roms. Unter dem klaren Sternenhimmeln einer unvergleichlich milden römischen Sommernacht beeindrucken die hell erleuchteten architektonischen Wunderwerke.
Weiter geht es zu Fuß oder mit dem Bus in die Innenstadt. Denn hier geht die Party ab! Selbst um 23 Uhr ist die Fußgängerzone voller Touristen, Musik dringt aus kleinen Restaurants und rund um den Trevi-Brunnen herrscht Jahrmarktatmosphäre. Natürlich ist es strengstens verboten mit dem Rücken zum Brunnen stehend ein Cent Stück hineinzuwerfen, doch fast jeder tut es. Nur wenige Minuten entfernt befindet sich die spanische Treppe, das Endziel eines jeden Abends. Hier treffen sich junge Menschen aus allen Nationen um in milden römischen Sommernächten gemeinsam zu tanzen und zu feiern.
Doch auch die Römer lieben diesen lebendigen und für das Lebensgefühl der Stadt so symbolischen Ort. Hobbymusiker spielen auf der Gitarre, begeisterte Jugendliche tanzen, vom Rest
stets voll besetzten Treppe angefeuert. Nebenan trägt ein Romeo seiner Julia ein Liebesgedicht vor, Rote Rosen werden zu Hunderten verkauft und an die Frau gebracht. Vor drei Uhr geht niemand nach Hause, viele Backpaper halten bis zum Sonnenaufgang durch, welchen man am Tiber Ufer auf Höhe der Engelsburg am eindrucksvollsten erleben kann. Jetzt geht es entweder ins Bett oder getreu dem Motto „Wir sind der Papst“, gleich weiter zu Ratze.
Doch Achtung! Das Anstehen vor den Sicherheitsschleusen beim Petersdom gehört dazu. Der Besuch des Vatikans ist absolute Pflicht, Kulturinteressierte sollten hier lieber einen ganzen Tag einplanen. Für Modebewusste Damen empfiehlt sich die Piazza de Spagna, hier gibt es die selben Designer wie in Mailand, nur hier ist es deutlich billiger, die jungen Herren hingegen träumen davon einmal die „Roma“ im Olympiastadion spielen zu sehen. Und wer mehrere Tage bleibt sollte sich anschauen wie die Italiener in der Kultdisco Goa (Via G. Libetta 13) oder im „The Esquire“ (Via degli Spagnoli 37) zu einheimischer Musik abtanzen. Wer einmal hier war kommt immer wieder. Garantiert. Denn die ewige Stadt steckt voller Leben und Leidenschaft.
Mit dem Tiberschiff „Aquabus“ zum Papst (Haltestelle Engelsburg) fahren: Insgesamt fahren die Aquabusse acht Haltestellen an, vom Stadion über die Tiberinseln bis hin zur Engelsburg. Eine einfache Fahrt kostet 1 €, eine Tageskarte 2,50 €, Vertaktung alle 30 Minuten.
Eine spektakuläre Aussicht bietet der Anflug auf den Flughafen Ciampino. Dieser führt grundsätzlich über das Stadtzentrum, vorbei am Olympiapark, dem Palast Vittorio Emanuele II, dem Colosseum und der Station Termini. Die beste Aussicht hat man auf der in Flugrichtung rechten Seite.
Geschrieben am: 26.03.2010
Autor: ChrissFlyer