Trip in die Vergangenheit: Auf der Insel der Jugend gibt es noch viel vom originalem Kuba
Reisebericht
Aus dem Archiv: Kuba in 2007
Auf der knapp 100km südlich vom Festland gelegenen Isla Juventud (Insel der Jugend) scheint vielerorts die Zeit stehen geblieben zu sein: Pferdewagen, Fahrräder und Fahrradtaxis dominieren die Straßen: Touristen sieht man selten – also nicht wundern wenn man selbst als Attraktion angeschaut wird.
Einige wenige Tauchtouristen halten sich an der Westküste der Isla Juventud auf – da vor allem an der Costa de los Piratas zahlreiche spanische Galeonen und niederländische Piratenschiffe versunken sind und aufgrund des warmen Karibikwasser gut erhalten und sind für geübte Taucher leicht erreichbar. Abseits davon trifft man auf der Insel praktisch keinen Touristen. Dafür liegt sie einfach zu weit ab vom Schuss.
Das ist natürlich auch die Garantie dafür, dass man auf das richtige Kuba trifft und auch mit Kubanern ungezwungener ins Gespräch kommen kann – vor allem unter den vielen Studenten findet man englischsprachige Ansprechpartner. In Restaurants, Geschäften und auch am Hafen muss man damit rechnen, dass nur spanisch gesprochen wird.
Als Ausgangsort für Erkundungen bietet sich die Hauptstadt Nueva Girona an. Ein kleines verschlafenes aber hübsches Städtchen wo man alles bekommt was man braucht – sofern man auf Importwaren verzichten kann. Entsprechend ist auch die Karte in Restaurant teilweise eingeschränkt – und selbst von dem eingeschränkten Angebot mal das Eine und mal das Andere nicht mehr verfügbar.
Nueva Girona wurde 1830 gegründet und das Herz der Stadt ist die Calle Jose Marti oder auch Boulevard genannt: Ein schöne Fußgängerzone mit Palmen, Kanonen und einigen Kunstwerken. Dabei wurde recht viel Marmor verbaut – da dieser auf der Insel abgebaut wird.
Absolut sehenswert ist auch der Hauptplatz – der Park Julio Antonio Mella – der von prächtigen Gebäuden u.a. dem Museum, dem Kino, der Schule und der Hauptkirche der Insel umgeben wird. Die Hauptkirche Nuestra Senora de los Dolores ist sowohl von außen als auch von innen ein echter Hingucker und ein Muss. Wer ein Stückchen weiter läuft kommt zur Hauptstraße und wenn man links läuft zu dem kleinen Fluss an dem auch der Hafen und viele Schiffe liegen. Ein tolles Fotomotiv.
Die Umgebung mit dem Pferdewagen erkunden
Am besten mietet man sich einen Pferdewagen, um die Umgebung zu erkunden. Diese sieht man überall in der Stadt und kann dann einfach mit dem Fahrer ein Preis aushandeln, oder aber am mietet diesen im Cubalse Supermarkt auf der 35 Straße (Die 31 Straße ist der Boulevard). Wir haben selbst für eine Tour 10 CUC (also etwa 9€) bezahlt. Halbtagesmieten kriegt man ungefähr ab 10 CUC (Locals zahlen übrigens ca. 5 CUC bzw. den Gegenwert in Pesos/ CUP).
Das Modelo Gefängnis
Hauptattraktion ist das Presidio Modelo – ein berühmt berüchtigtes Gefängnis mit Isolationshaft für Schwerkriminelle und politische Gefangene. Der bekannteste Insasse war übrigens niemand geringeres als Fidel Castro selbst. Unter dem Batista-Regime saß Castro hier 1953 einige Monate wegen des Sturmes auf die Moncada-Kaserne ein. Interessant ist das Gefängnis vor allem wegen der ungewohnten Rundbaubauweise.
Strand
Einige Kilometer weiter liegt die Playa – ein schwarzer Sandstrand – der allerdings vor allem von Locals besucht und nicht so gepflegt wird wie Touristen das erwarten. Die Fahrtstrecke mit dem Pferdewagen ist aber sehr schön – so dass wir empfehlen die komplette Tour mit beiden Zielen zu buchen.
Interessant ist freilich auch das Museum Finca El Abra: Auf diesem Gehöft – das heute ein Museum ist – stand der berühmte Freiheitskämpfer und Nationalheld Jose Marti Ende des 19. Jahrhunderts drei Monate lang unter Hausarrest.
Essen
ist in Nueva Girona extrem billig, da die Restaurants die Preise in lokalen Pesos ausweisen: So kostet z.B. in einem der besseren privaten Restaurant eine Suppe 10 Peso, Getränke wie Cola Nacional (die kubanische Version) 15 Peso und Pizza und Nudelgerichte gibt es ab 15 Peso. Da man für einen Euro etwa 25 Peso erhält, könnt ihr also eine Pizza&Getränk für 1 € in guter Atmosphäre erhalten: Der Oberkellner konnte Englisch, das restliche Personal leider nicht.
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— Kuba