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Cook-Pleite: Vier von fünf Cook-Airlines in der Luft, TC Scandinavia hebt heute wieder ab

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Die größte Pleite der Toursimusgeschichte wird getitelt. Doch wer genau schaut sieht viel Licht am Horizont: Thomas Cook Scandinavia nimmt den Betrieb wieder auf: Damit fliegen vier von fünf Thomas Cook Airlines weiter. (C)
Die Insolvenz betrifft zunächst die Konzernmutter im Vereinigten Königreich. Auch die Thomas Cook Airlines UK, mit etwa 3,3% Marktanteil im Verkehr von und nach UK, wird den Betrieb dauerhaft einstellen.  Das AOC (Betriebslinzenz)  wurde entzogen.  

Die vier anderen und für den Deutschen Markt relevanten Airlines  fiegen weiter.   Condor, Thomas Cook Aviation, und Thomas Cook Balearic mit Sitz auf Palma de Mallorca fliegen weiter.   Thomas Cook airlines Scandinavia hatte den betrieb am Montag vorübegehend ruhen lassen aber am Dienstag nach einer Einigung mit Banken und den Cook-Gläubigern wieder aufnehmen können. 

Das sind gute Nachrichten für Passagiere.  Die Anzahl der angebotenen Flüge von Deutschland und Skandianvien in Feriengebiete bleibt damit unverändert.   Auch bedeutet dies Entwarnung für alle anderen Reiseveranstalter die Reisen mit Flügen auf den TC Fluglinien gebucht hatten: Alle Urlauber die nicht direkt bei einem der in die Insolvenz gerutschten Thomas Cook Veranstalter gebucht hatten sowie alle individual-Reisenden können fliegen.  Zumindest vorerst.     Die Lage für die vier Fluglinien ist nicht einfach, da je nach Flugliniezwischen 10% und 20% der  Kunden weggebrochen sind.  So hoch war der Anteil der Pasuchalreisenden die über Thomas Cook selbst gebucht hatten.  

Die Lage mag sich in diesen Stunden und Tagen bessern, denn die Chancen, dass auch einige der Veranstalter wieder unter AUfsicht des Insolvenzverwalters den betrieb wieder aufnehmen ist gegeben:  Nicht alle Teile der Thomas Cook Group waren defizitr.  Defizitär war insbesondere das Pauschalreisegeschäft, schlicht weil dieses nach und nach wegbricht da sich immer weniger Menschen für eine Pasuchalreise entscheiden.   Die Airlines waren allesamt profitabel – und gelten als das Filetstück.  Es ist davon auszugehen, dass diese in den kommenden Wochen übernommen werden.   Dies ist jedenfalls wahrscheinlicher, als eine eigenständige Fortführung.  

Laut internen Informationen reicht das Geld bei Condor laut Airlinechef Teckentrupp für mindestens 3 Monate, und es gäbe interessenten an einer Übernahme: Darunter wohl auch Lufthansa/Eurowings.  Schon vor Wochen war gemunkelt worden dass Lufthansa auf die Insolvenz warte um die Condor billiger aus der insolvenmasse herauskaufen zu können.

Condor könne dann an Eurowings andocken und damit das noch immer sehr kleine Langstreckenangebot der Eurowings um das durcahus beeindruckende Condor-Portfolio ergänzt werden.
Condor hat zudem einen Überbrückungskredit der Bundesregierung
beantragt.   Ob dieser in der aktuellen Lage  des absurden Klima-Hypes
der Ökominderheit im land genehmigt wird ist aktuell noch nicht klar.  Auch Lufthasna CEO Carsten Spohr – auf den die Bundesregierung in der Regel hört und seine Vorschläge zu Gunsten des Nationalen Champions meistens umsetzt, soll sich für den Überbrückungskredit einsetzen.

Sämtliche Zuliefer- und Airlinepartner hatten Condor zuvor bereits Unterstützung zugesichert.  Schon seit Wochen wurden im Hintergrund durch Condor-Chef Teckentrup die Weichen gestellt um im Worst-Case der TC-Pleite überleben zu können.  Auch Carsten Spohr selbst, soll bei diversen Gesprächen im Hintergrund dabei gewesen sein, ebenso Vertreter der Landesregierung. Teckentrup gilt vielen als bester Luftfahrt-Manager Deustchlands und hat Condor bereits durch mehrere extenzielle Krisen wie die Arcandor-Insolvenz geführt.  Wenn es einer schafft – dann er – so der Tenor in der Branche.

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Die Thomas Cook Airlines haben ihre Hausaufgaben, im Gegensatz zu den Veranstaltern die weiterhin auf klassische Pauschalreisepakete gesetzt haben – gemacht und sind sowohl von der Kostenabsis als auch vom Produkt her gut aufgestellt: Condor hat sich aus alten Massenmärkten teilweise zurückgezogen wie zum Beispiel Malaga aber auch Mallorca spielt keine so große Rolle mehr.  Dafür setzt man auf Abenteuer&Erlebnistoruismus und bringt Individualreisende wie Abenteuerurlauber (auch pauschal) an die schönsten Orte der Welt: egal ob ins Yukon nach Whitehorse in den Norden Kanadas, nach Fairbanks oder Anchorage in Alasaka oder auch nach Mittelamerika: Condor bietet auf der Langstrecke eine Vielzahl von Zielen an die sonst nicht Nonstop und nur mit umständlich langen Umstiegen zu erreichen sind.  Das sind keine Ziele des Massen&Pasuchaltourismus – sondern eher für Leute die Abenteuer suchen und mit dem Mietwagen einige der schönsten Ecken Nordamerikas entdecken wollen.  Hinzu kommt das umfangreiche Karibikprogamm.  Niemand bietet mehr exotische Strandziele als Condor auf dem DACH-Markt an.   Dadurch hat Condor eine starke Stellung bei Individualreisenden und verkauft mittlerweile wohl mehr als 70% Tickets direkt an Endkunden und ist damit relativ unabhängig von den Pasuchalreisenden der Thomas Cook Gruppe.


Die Anzahl der Pasuchalreisenden soll im Gesamtkonzern Condor zuletzt bei nur noch rund 20% gelegen haben, davon z.T. nur 10% bis 15% der Cook-Veranstalter und Reisebüros.   Auf Strecken wie Palma de Mallorca, Antalya oder auf die Kanaren war der Anteil natürlich hoch, teilweise noch bei 40% bis 5% – auf anderen Strecken zum Beispiel Seattle, Kuala Lumpur oder Halifax nahezu nicht existent.

Im vergangenen Jahr haben die Cook-Airline ihren Gewinn übrigens um 37% auf 146 Millionen GBP steigern können.  Der Gesamtkonzern machte dennoch – wegen dem Festhalten an dem alten Veranstalter&pauschalreisesegment einen Verlust von 283 Millionen GBP.   Auch für 2019 erwartet Condor bislang einen Gewinn. Zahlen für andere Cook-Fluglinien für 2019 liegen nicht vor.

Es handelt sich also um profitable und am markt dringend benötigte Airlines um die allgemein schon starken Unterkapazitäten in diesem Jahr durch den Ausfall der Boeing 737MAX bei diversen Airlines zu kompensieren.

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Die Gesamtkapazität der Thomas Cook Konzerns verteilte sich wie folgt: Thomas Cook UK betrieb 47 Flugzeuge davon 36 Airbus A 321 und Airbus A 330.    Diese sind nun am Boden.  Es ist aber davon auszugehen das große Teile aus der Insolvenzmasse herausgekauft werden – insbesondere die stake position mit vielen Slots und Langstrecken in Manchester und London-Gatwick ist für viele andere Airlines interessant. 

Thomas Cook Scandinavia betreibt 8 Airbus A 321 für die Kurz&Mittelstrecke und für die Langstrecke  und 3 Airbus A 330-200 und 3 Airbus A 330-300.  Die Airline ist seit heute wieder in der Luft.

Condor hat 42 Flugzeuge im eigenen AOC – aber auch diverse Wet-Leases so dass isngesamt 59 Flugzeuge aktuell für Condor unterwegs sind.    Sieben Airbus A 320, vier Airbus A 321 auf der Kurz&Mittelstrecke, 15 Boeing 757-300 vor allem  für die Mittelstrecke und längere Strecken bis z.B. nach Halifax in Kanada oder auch auf Charterflügen nach Dubai eingesetzt  sowie 16 Boeing 767-300 auf der Langstrecke.

Thomas Cook Balearics betreibt sechs Airbus A 320.  Thomas Cook Aviation  betreibt 8 Airbus A 321 – und ist de Facto die ehemalige Air Berlin Aviation –  die kurz vor der Pleite der Air Berlin gegründet worden war um einen Verkauf einfacher zu gestalten.


xxcook xxpleite