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Modernisierung des Luftverkehrs: United&American Airlines führen Basic-Economy-Class ohne Handgepäckstück ein (nur 1x Personal Item)

Die beiden großen Amerikansichen Fluglinien United Airlines und American Airlines führen dieses Jahr ein neues Produkt ein, das näher an den Kundenwünschen liegen soll. Kunden sollen künftig nicht mehr für nutzlose Service- die nur einige wenige altmodische Reisende nutzen – zwangsweise mitbezahlen müssen. (C)

So wird die neue Basic-Economy-Class in etwa das bieten, was ihr von beliebten und schnell wachsenden Airlines wie Spirit oder Frontier oder eben n Europa Wizzair schon kennt. Insbesondere die neuen Gepäckbestimmungen sollen Passagiere, die aus irgendwelchen Gründen noch immer an dem altmodischen und früher durch Werbung in den Markt gedrängtes Idee der Mitnahme von viel Gepäck&Handgepäck Standard hängen, motivieren modern und leicht zu reisen.

Der neue Tarif beinhaltet sowohl bei American als auch bei United Airlines nur noch die Beförderung von A nach B mit einem sogenannten „Personal item“ – also allem was ein moderner Reisender braucht. Das Personal Item – das bereits bei Spirit, Frontier, Allegiant Standart ist – entspricht in etwa dem kleinen Handgepäckstück, das ihr in Europa von der beliebten Wizzair kennt und in 99% aller Fälle für Flugreisen ausreicht. 

Fluggäste müssen das Personal Item unter dem Vordersitz verstauen können. Für Übergroße Gepäckstücke die in den Overhead-Bins abgelegt werden – wird eine Gebühr von mindestes 25$ fällig. 

Alle Gepäckstücke werden dann am Gate kontrolliert – so wie ihr das von Wizzair und der früheren Ryanair kennt – und wenn das Personal item zu groß bzw zu schwer ist, wird eine Strafgebühr in Höhe von mindestens 50$ fällig.

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Die neuen Tarife sollen bei American Airlines bereits ab dem 10. Februar und bei United ab dem 2. Quartal 2017 buchbar sein.

Nicht konkret wurden beide Airlines, ob sie dann auch realistische Flugpreise wie die Konkurrenz – Ryanair fliegt ab 2,99€, Wizzair ab 9,99€, Spirit ab 9,99€, Volotea ab 1€, Frontier ab 14,99$, JetBlue ab 19$ – anbieten will, oder ob man weiter unangemessene Wucherpreise verlangen will und damit die Zielgruppe die sich prinzipiell für diese modernen tarife interessiert verprellen will.

Würden beide Airline zum Beispiel New York nach Seattle oder Anchorage oder New York nach Honolulu für faire 9,99€ (also mal ohne große Gewinnmarge) anbieten würde der neue Tarif sicher extrem gut angenommen werden.

 

Sollten aber Preise wie New York nach Boston 29$ verlangt werden – die an sich für ein Full-Service-Produkt fair sind – werden diese Gäste sicher weiterhin eher für 9,99$ mit dem Original Spirit reisen und die Copy-Cat-Fakes meiden.

Es wird also am Ende auf die Preise ankommen – ob das neue Produkt angenommen wird. Wenn man ein Produkt erhält das strikter ist als die meisten Billigflieger – muss das Preis natürlich diese auch unterbieten.

American will den Passagieren in der neuen Basic-Class aber zumindest weiterhin das Getränk und den Mini-Snack (meist Tütchen Brezel) anbieten und nicht kontrollierne ob das kleine Handgepäckstück wirklich unter dem Sitz gelagert wird. „Die Stewardessen sollen keine Over-Head-Bin-Polizei werden“ sagte ein American Sprecher bei Vorstellung des neuen Tarifs.

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Die Tarife sind übrigens nicht umbuchbar, wer nicht fliegen kann hat das Geld verloren – ähnlich wie Lufthansa das praktiziert. Das ist ein Gegenetwurf zu Billigfliegern wo alle tarife prinzipiell semiflexibel und gegen Gebühren umbuchbar sind. Sogar die 2,99€ Ticket von Ryanair sind das prinzipiell – auch wenn es natürlich praktisch keinen Sinn macht da es billiger ist ein neues 2,99€ Ticket zu kaufen.

Wenn fliegen in den USA dadurch wieder etwas billiger wird, ist das Ganze aber eine großartige Entwicklung. Aktuell wird nach den ganzen Fusionen massivst abgezockt und inneramerikansiche Kurzstrecken sind oft teurer als Langstrecken nach Europa – da die Konkurrenz fehlt. Flüge nach Europa waren zuletzt z.B. für um die 70€ bis 120€ in modernen Tarifen zu haben.

Upgrades – auch bezahlte Upgrades – oder bessere Sitze für Statuskunden sind nicht vorgesehen. Familien und Freunde werden nicht mehr zusammen sitzen, sondern die Sitze werden aus den verbliebenen Restkontingenten am Gate zugewiesen – nicht wie bei Billigfliegern im Web CHeck-In wo Gruppen idr. zusammengesetzt werden, wenn es eine Buchung ist.

 

Zudem werden die entsprechenden Passagiere das Flugzeug als letzte Boarding-Gruppe betreten müssen.

Delta Airlines hat bereits eine weniger restriktive Basic-Eco eingeführt.