Backpacking Bangkok – günstiges Abenteuer pur
Der Sommer stand vor der Türe und meine Freundin und ich standen vor der großen Aufgabe, ein tolles Reiseziel zu finden. Wir wollten absolut nichts mit Pauschalreisen und auch eher antizyklisch reisen.
Das bedeutet, wir recherchierten eindeutig in die Richtung und suchten nach einem Urlaubsland, in welchem August nicht unbedingt die Hochsaison bedeutet.
So stießen wir schnell auf Thailand und konnten uns auch rasch darauf einigen, denn in Asien waren wir beide noch nie gewesen.
Gesagt, getan, schon am nächsten Tag begannen wir nach günstigen Flügen zu suchen.
Dabei hatten wir uns an ein ziemlich straffes Budget zu halten, denn gerade als Studentinnen muss man mit Geld gut kalkulieren, das wirst du garantiert auch kennen. Nach einigem Suchen konnten wir unsere Glück kaum fassen, wir fanden Flüge für knapp 400 Euro pro Person hin und retour.
Bevor wir es uns noch anders überlegen konnten, klickten wir auf buchen und schon konnte unserem Spontanaufenthalt im Land des Lächelns nichts mehr im Weg stehen.
Jetzt ging es aber erst so richtig los.
Wir wollten uns so gut als möglich vorbereiten und durchstöberten so ziemlich jedes Forum auf allen sozialen Netzwerken und saugten uns die besten Tipps und Tricks für billiges Reisen und Erleben in Bangkok heraus.
Schließlich wollten wir nicht nur typische Touristenattraktionen besuchen, sondern das richtige Thailand mit authentischem Leben kennen lernen.
Günstig Backpacking in Thailand – die Vorbereitungen
Auch wenn wir beim Flug ein ordentliches Schnäppchen ergattert hatten, mussten wir dennoch auf unser Budget achten.
Wir durchforsteten alle Buchungsseiten nach günstigen Unterkünften und waren total überrascht, dass man in der thailändischen Hauptstadt so richtig billig und trotzdem exklusiv nächtigen kann.
Für die ersten drei Nächte reservierten wir uns zur Sicherheit eine günstige Unterkunft in der Khao San Road, die laut allen Seiten der absolute Treffpunkt für Backpacker sein sollte.
Da mussten wir unbedingt hin. Wir hatten auch hier das Glück und erwischten ein Hostel für 8 Euro die Nacht. Die Erwartungen waren natürlich nicht sehr hoch, doch wir sagten uns, vor Ort könnten wir uns ja immer noch umsehen.
Grob begannen wir auch mit den Reisevorbereitungen.
Wir suchten uns zahlreiche Attraktionen und Sehenswürdigkeiten aus und stellten einen Schlachtplan auf, wie wir diese so günstig als möglich besuchen könnten.
Auch hier war das Internet wieder eine top Quelle, denn viele Rucksacktouristen verraten hier ihre Geheimtipps und auch ihre Tricks billig und spannend von A nach B zu gelangen.
Die Vorfreude stieg, meine Freundin und ich legten zwar noch einige Extraschichten im Bistro ein, um die Urlaubskasse etwas aufzubessern, aber an und für sich waren wir bereits ganz happy und hätten uns niemals gedacht, eine so tolle und spannende Fernreise mit unserem Budget machen zu können.
Ankunft in Bangkok – der Urlaub kann beginnen
Wir landeten am späten Vormittag am Flughafen Bangkok und waren vom quirligen Treiben überwältigt.
Auch die Hitze hob uns fast aus den Latschen, denn wir hatten eigentlich mit niedrigeren Temperaturen gerechnet. Auch die Sonne lachte, trotz der angeblichen Regenzeit.
Wir schnappten uns unsere Rucksäcke und verließen das Flughafengebäude. Mit einem weißen Gratisshuttle ließen wir uns zum Busbahnhof neben dem Flughafen bringen. Dort sprangen wir in den Bus, der uns direkt zur Khao San Road bringen sollte. Wir bezahlten pro Person keine 2 Euro für eine Strecke von vielleicht 25 Kilometer und pressten unsere Nasen an die Scheiben des Busses, um die ersten Eindrücke der Metropole zu erhaschen.
Wir wurden an der Khao San Road abgesetzt, nachdem wir uns durch den extremen Verkehr der Stadt gequält hatten und wir waren beeindruckt.
Das Herz klopfte und die Abenteuerlust stieg. Schnell hatten wir auch unser Hostel gefunden, bezogen das sehr einfache Zimmer, das jedoch sauber, aber eben spartanisch war. Wir packten nur rasch aus und liefen auch schon wieder los, denn der Magen meldete sich knurrend und die exotische Umgebung lockte.
Wir ließen uns auf der pulsierenden Straße treiben.
Hier warteten Restaurants, Garküchen, Shops, Tattoo Studios, Friseursalons und Massagen. Alles aufgereiht und auf den Straßen drängten sich Besucher aller Altersgruppen und aus aller Herrenländer.
Wir stillten unseren Hunger mit einem traditionellen Pad Thai, einem Nudelgericht, dass wir uns an einer Garküche schmecken ließen und dabei auf kleinen Plastikstühlen saßen.
Für eine richtig gute Portion zahlten wir umgerechnet einen Euro und waren dann richtig satt.
Weiter ging es zu einer Massage. Hier ließen wir uns für 7 Euro eine Stunde richtig verwöhnen – und diesen Preis zahlten wir für 2 Personen.
Die Begeisterung stieg.
Den ersten Tag ließen wir gemütlich ausklingen, shoppten ein bisschen, handelten für unsere Bangkok T-Shirts geniale Preise von 1,50 Euro aus und fielen später müde aber glücklich in unsere Betten, die zwar nicht sonderlich weich, aber dafür sauber waren.
Nach dem Frühstück in einem gemütlichen Cafe machten wir uns auf zum Chao Praya Pier und bestiegen das Boot in Richtung Königspalast.
Die Fahrt kostete pro Person 50 Cent und war beeindruckend.
Hier hatten wir ein besonderes Abenteuer vor. In vielen Foren hatten wir gelesen, dass vor dem Königspalast Tuk Tuk Fahrer Touristen abzocken und Stadtrundfahrten für 20 Baht also etwa 75 Cent anbieten würden. Dafür würden die Touristen zwischendurch immer wieder zu Schneidern, Duty-free Läden und ähnlichem gekarrt. Genau das wollten wir machen.
Schon nach wenigen Minuten vor dem Grand Palace sprach uns ein Fahrer an und wir sprangen auf das witzige Gefährt auf.
In Windeseile pflügte dieses Fahrzeug durch den Verkehr und einige Male wurde uns richtig schwindlig, wir hatten jedoch enormen Spaß. Wir hielten an einem wunderbaren Tempel, der Fahrer wartete geduldig und wir brausten weiter.
Der nächste Halt war unvermeidlich ein Schneider. Hier wurden wir bequatscht, der Fahrer erhielt einen Tankgutschein und wir kauften und für umgerechnet einen Euro einen bunten Seidenschal.
Nach einem weiteren Tempel, dem Golden Mount, wurden wir in ein Duty-free Shop gebracht.
Hier wurden wir streng beäugt und kauften vor Panik eine teure Dose Cashew Nut Kekse, ich denke wir haben da sicher 5 Euro bezahlt, aber dort hatten wir etwas Herzklopfen.
Zur Belohnung wurden wir nun zum Wat Arun gebracht, dem Tempel der Morgenröte.
Mit Blick auf den Chao Praya Fluss und die alten Gebäude im Rücken war diese Aufregung jedoch schnell vergessen und wir waren wieder bereit für neue Abenteuer.
(ex Ulli)
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