Magazin Reiseberichte

Goldene Kuppeln und schwimmende Dörfer



Goldene Kuppeln, „schwimmende Dörfer“, nahezu unberührten Regenwald und Strände: Das mit etwas über 400.000 Einwohner kleinste Land Südostasiens wird von vielen Reisenden kaum wahrgenommen: Zu Unrecht – ein Kurztrip in diese Oase der Ruhe im sonst oft turbulenten Asien lohnt in jedem Fall.

Das absolute Highlight ist das wohl bekannteste Fotomotiv Bruneis – die riesige zur Hälfte z.T. von Wasser umgebene Bandar Seri Begawan Moschee mit ihren majestätischen Goldenen Kuppeln und dem vorgelagerten Boot: Absolut Unique – und beeindruckend. Besonders am Abend, wenn die Sonne versinkt und nach dem Sonnenuntergang die letzten Strahlen den Himmel hinter der Moschee in ein wunderbar farbenprächtiges gelb, orangen, blaues Farbenmeer präsentiert und die Beleuchtung angeht ein sagenhafter Anblick. Abend spiegelt sich die beleuchtete Moschee im Wasser.

Direkt gegenüber befindet sich das riesige Shopping-Center mit Foodcourt, Supermarkt im Erdgeschoss (nimmt Kreditkarten), KFC, Burger King und Jollybee. Im Zentrum ist eine Art Fußgängerzone mit Springbrunnen und auf der anderen Seite – voila – schon die Fluss Promenade. Ja, Bandar Seri Begawan, oder BSB wie es hier oft genannt wird, ist klein. Klein, ruhig, sauber – fast ein größeres Dorf denn eine Hauptstadt – aber es gibt viel zu sehen.

Auf dem breiten Fluss Brunei River heizen Wassertaxis Hin- und Her, denn die Brücke zur anderen Seite ist noch nicht eröffnet – wohl aber am Horizont schon zu sehen und mit ihrer islamischen Architektur auch durchaus ein „Landmark“.

Sultan Omar Ali Saifuddien Moschee - Brunei

Auf der anderen Seite liegt Kampong Ayer (deutsch etwa Wasserdorf) – das historische auf Stelzen im Fluss erbaute Wasserdorf – in dem noch heute viele Menschen leben.

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Freilich sind einige der alten Holzhäuser modernen Häusern auf großen Betonstelzen gewichen – faszinierend anders ist es dennoch: Eine Stadt auf Stelzen im Fluss – oder das Venedig Südostasiens.

Die Häuser sind mit Holzstegen miteinander verbunden und man kann gefühlt endlos lange zwischen den alten und neuen Häusern umherlaufen: Die Ausmaße beeindrucken. Ein Fitnessstudio, eine Moschee, ein Supermarkt, das Royal Regalia Building mit dem Royal Regalia Museum bietet fast alles und ist doch traditionell.

Am späten Nachmittag sieht man Kinder umhertoben und Drachen steigen lassen, Jugendliche herumsitzen und den Tag genießen. Und immer wieder zischen die hölzernen Wassertaxis vorbei.

Die Überfahrt kostet je nach Ziel/Fahrer zwischen 0,5 und 1 Brunei-Dollar und dauert etwa eineinhalb bis drei Minuten von „Gate zu Gate“ wie man in der Fliegersprache sagen würde. Ihr solltet Euch und eure Sachen aber gut festhalten – aufgrund des Speeds oft eine wackelige Angelegenheit

Am besten lasst ihr Euch für den Anfang zum „Cultural Center“ bringen, einem klimatisierten Museum mit einem Aussichtsturm (Eintritt frei) wo ihr das Dorf von oben sehen könnt. Im Museum erfahrt ihr ein wenig über die Geschichte, Traditionen und Bräuche und das Leben.

Übrigens nicht nur an den Piers (z.T. rutschig) und auf dem Bott heißt es aufpassen: Auch auf den Stegen zwischen den Häusern solltet ihr – zumindest in den Gegenden mit den alten Häusern – ein wenig vorsichtig sein: Manchmal fehlen ein oder zwei Holzbalken – so dass ein großer Schritt nötig wird. Nicht dramatisch, aber laufen und aufs Handy gucken kann hier negative Folgen haben…

Zurück in Bandar – lohnt ein Spaziergang entlang der Promenade – wo auch die Touristeninformation untergebracht ist. Am Ende ist eine weitere kleine Moschee und der kleine Fluss: Wenn ihr parallel zum Fluss stadteinwärts lauft kommt ihr zu dem Markt – wo ihr lokale Erzeugnisse kaufen und einfach umherschlendern könnt. Kein Vergleich mit den lauten, oft auch für die Nase eindrücklichen Märkten in anderen Ländern Südostasiens: Hier ist es ruhig, entspannt, sauber, geordnet: Brunei ist ein reiches und ruhiges Land.

Vom Markt aus seht ihr schon den chinesischen Tempel – obwohl Brunei ein strikt muslimisches Land ist in dem die Sharia angewendet wird und es eine Religionsbehörde gibt (sehenswertes Gebäude) herrscht Religionsfreiheit und mitten in der Stadt einen Chinesischen Tempel.

Nur ein wenig weiter findet ihr den Palast des Sultans von Brunei, der Istana Nurul Iman, der mit mehr als 1800 Zimmern und 200.000 Quadratmeter überbauter Fläche als größter Palast der Welt gilt, sowie die Omar-Ali-Saifuddin-Moschee, die 1958 erbaut wurde.

Auch das Royal Regalia Building mit dem Royal Regalia Museum ist eine beliebte touristische Anlaufstelle. Ihr bekommt Informationen über den Sultan, seine Kindheit, seine Krönung und sogar die Geschenke von anderen Präsidenten und Königen sehen könnt. Auf jeden Fall ein Besuch wert

Wenn ihr wirklich lokal – Achtung scharf – essen wollt, empfiehlt sich ein Besuch im Food-Basar einer neuen halboffenen Markthalle.

Von hier aus kann man auch die eindrucksvolle und vor allem abends beeindruckend beleuchtete Moschee sehen: Herumlaufen lohnt sich, zahlreiche Springbrunnen leiten zum Haupteingang – wirklich schön und eindrucksvoll angelegt.

Impression aus Brunei

Wenn ihr ein Auto habt – dann solltet ihr auf jeden Fall auf Entdeckungsreise in die Landschaft gehen: Viele Strände, Regenwald, Palmen – einige sehr schöne Parks und Recreation Areas mit der Option zum Grillen mit Meerblick laden ein und werden von den zumeist sehr freundlichen Einheimischen auch gern genutzt

Und wer ein wenig Glück hat – der bekommt Besuch vom Baum: Hier leben zahlreiche Affen. Eine besonders große Chance auf eine ganze Affen-Clique zu treffen hat man im Park. Hier sind die Affen auch weniger schreckhaft und kommen recht nah – so dass man durchaus gute Fotos machen kann. Ein bisschen Vorsicht sollte man natürlich walten lassen – denn es sind wilde Tiere – generell sind die Affen hier aber nicht aggressiv und man kann sie auch problemlos füttern. Oft sieht man auch Affenmütter mit ihren Kindern sehen – welche noch so jung sind, dass sie von der Mutter transportiert und z.T. auch gestillt werden müssen. Und dies einfach so, kein Zoo, freie Wildbahn.

br /> Wer aber die Natur entdecken will, der braucht ein Auto oder muss eine Tour buchen: Es gibt zwar ein kleines lokales Bussystem Zwischen den Stränden und zu Zielen innerhalb Bandars – in die Natur kommt man damit aber nicht.

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Eine Karte des Bussystems gibt es übrigens in der Touristeninformation in Bandar Seri Begawan und auch am internationalen Airport von Brunei in der Gepäckausgabehalle.

Wie lange sollte man für Brunei einplanen?

Mindestens zwei volle Tage. Sinnvoller Weise einen Tag für Bandar Seri Begawan und den zweiten Tag für den Rest nach eurem Geschmack

So reist ihr billig nach Brunei

Anreise: Brunei baut man am besten als Kurztrip in eine bestehende Asienreise ein. Brunei ist interessant – aufgrund der Größe aber schnell erkundet.

Flugzeug:

Die einfachste Anreise ist mit dem Flugzeug zum Flughafen Bandar Seri Begawan (BWN). Air Asia fliegt 2x täglich von Kuala Lumpur KLIA2 ab etwa 20€ pro Strecke. Meist ist aber leider nur der Frühflug billig – der komfortablere Nachmittagsflug kostet oft 5€ bis 10€ mehr im Einstiegspreis. Bei den Big Sales sind aber meist der Früh- und der Mittagsflug günstig. (Stand 2017)

Visa:

Deutsche Staatsbürger erhalten ein 30-Tages Visum bei der Ankunft kostenfrei. Ein Nachweis der Rückreise – also entweder Rückflugticket oder aber ein Rückflugticket von einem nahem Airport in Malaysia z.B. Miri-Kuala Lumpur sind erforderlich – geprüft wird eher selten.

Mehr zu Brunei auf Wikipedia

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