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Türkische Westküste



Reiseziele

Die türkische Westküste gehört zu den spannensten Reisezielen in der Türkei: Die moderne und lebhafte Metropole Izmir gilt als die Perle der Ägis und ist die drittgrößte Stadt der Türkei und ein idealer Ausgangspunkt in eine der geschichtsträchtigsten Region der Erde:

Jedem Schüler ist ist die Geschichte mit dem Trojanischen Pferd bekannt – Perser, Spartaner, Römer und alte Griechen hinterließen Spuren die bis heute sichtbar sind. Das antike Pergamon – heute Bergama – bietet ebenso faszinierende Einblicke in die Geschichte wie Ephesus. Die hellblaue Ägis sorgt für Badespaß, auf der Halbinsel Cesme vor Izmir und in Bodrum treffen sich die Schönen und Reichen der Türkei. Und auch Pamukkale -die weltbekannten Kalkterasse – bildet eines der bekanntesten Postkartenmotive der Türkei: Von den Ruinen vergangener Zivilisationen bis zu Badespaß und durchtanzten Partynächten – die türkische Westküste bietet etwas für jeden Geschmack.

Wer die Westküste entdecken möchte sollte mindestens eine Woche, besser zehn Tage bleiben, um die wichtigsten Ziele zu sehen: Wer noch einige Tage für den Strand einplant sollte 14 Tage Zeit einplanen um eine der schönsten Regionen der Welt zu entdecken

Izmir – gilt vielen als die Perle der Ägis und ist eine der schönsten Städte der Türkei – lebendig, aufregend, kosmopolitisch und entspannt zugleich: Izmir bietet den idealen Mix aus Großstadtrummel und entspanntem Urlaubsflair. Die Promenade „Kordon“ – die sich über mehrere Kilometer vom Hafen bis zum Viertel Konak zieht, ist der Treffpunkt für Jung und Alt: Verliebte Paare beobachten auf der Betonmauer den sanften Wellengang und den durchaus regen Betrieb in der Bucht von Izmir während Kinder auf der großen Rasenflächen tollen und Spaziergänger die Sonne genießen. Straßenverkäufer bieten geröstete Maroni und Maiskolben an: Ganze Großfamilien treffen sich in entspannter Atmosphäre – das Leben findet in Izmir auf den großen Grünflächen rund um die Promenade statt. Das wohl am häufigsten fotografierte Motiv ist das Wahrzeichens Izmirs: Der Uhrenturm auf dem Konakplatz. Die Uhr in dem maurisch amutenden 1901 von Großvesir Kücük Sait Pasa in Auftrag gegeben Turms ist in Geschenk von Kaiser Wilhelm. Izmir bietet den Reisenden alles von modernen Shoppingcentern und Fast-Food-Lokalen bis zu dem riesigen Basar im Kemeralti Bezirk – groß genug um sich abgelenkt von dem reichhaltigen Warenangebot und den fremden Düften abgelenkt – in den kleinen Gassen zu verlassen. Das unvergessenes Highlight eines jeden Izmir-Besuchs ist es den Sonnenuntergang von der Terasse auf dem „Asansör“ – Lift zu bewundern: Von hier erstreckt sich der Blick über die gesamte Bucht von Izmir und das Konakviertel während am Horizont die riesige Rote Sonne im Golf von Izmir versinkt und die kleinen beleuchteten Fähren wie Lichtpunkte die Szenerie beleben.

Die Stadt Cesme auf der gleichnamigen Halbinsel hat sich zu einem der Treffpunkt der Schönen und Reichen entwickelt – Sternchen, Promis und alle die es sich leisten können haben hier ihre eigene Yacht liegen um tagsüber an der malerischen Küstenlinie der Halbinsel entlangzushippern und in der Sonne zu relaxen um abends in das Nachtleben Cesmes einzutauchen. Die 65.000 Einwohnerstadt entwickelt sich immer mehr zu einem zweiten Bodrum – die jungen partyhungrigen Übernehmen nach Sonnenuntergang das Kommando und feiern bis in die frühen Morgenstunden. Cesme beduetet übrigens nicht anderes als Brunnen – und das zurecht: Denn über das Stadtgebiet und die über dem Hafen thronende im 14 Jahrhundert von den Genuesen errichtete Burg befinden sich insgesamt 15 historische Brunnen: Das nicht ohne Grund, denn Cesme verfügt über große Vorkommen an Thermalwasser, in welchem Sie in einem Bio- und Thermalbad natürlich auch entspannen können.

Die mächtigen strahlend weißen Kreuzfahrtschiffe liegen im türkisblauen Wasser unter strahlend blauem Himmel: Nirgendwo an der Ägisküste ist es so touristisch wie im Ferienort Kusadasi – trotzdem wirkt das kleine 35.000 Einwohner-Städtchen nicht überlaufen: Nur zehn Minuten von der Innenstadt entfernt liegt die Taubeninsel Güvercinadi die über einen Damm mit dem Festland verbunden ist. Die bewaldete Taubeninsel ist der ideale Ort um abzuschalten und bei einer wunderbaren Aussicht auf das Zentrum und den Hafen von Kusadasi auf einer alten Mauer sitzend zu entspannen. Ein kleines Teehaus auf der von der Stadt abgewandten Seite mit toller Sicht auf die grünen Hänge und das fast türkise Meer lädt zum hinsetzten und verweilen ein – zu einheimischen Preisen – denn dieser leicht versteckte Ort am Weg zur alten genuesischen Burg aus dm 14. Jahrhundert – wird mehr von Einheimischen als von Touristen frequentiert. Am Fuße der Insel liegt ein Meerschwimmbad mit liegen und Musik ein Treffpunkt junger Sonnenanbeter. Auf dem Damm vor der Taubeninsel liegen zahlreiche Yachten und Ausflugsschiffe – für nur fünf Euro können Sie hier eine Fahrt in den traumhaften Sonnenuntergang unternehmen.
Die Innenstadt von Kusadasi selbst ist hingegen ziemlich touristisch und bietet von Souvenirläden über Teppichgeschäfte bis hin zum Internetcafe alles was Touristen interessiert – und das zu einem für einen Touristenort durchaus fairen Preisniveau.

Unweit entfernt und mit dem Mini-Bus alle 15 Minuten erreichbar liegt das kleine malerischen Örtchen Selcuk,

Ephesos gehört zu den weltweit berühmtesten Antiken Stätten die aus vorchristlicher Zeit erhalten sind – im Mittelpunkt die mühevoll restaurierte und prachtvolle Celsus-Bibliothek. Das Gelände wurde im vergangenen Jahrhundert Stück für Stück freigelegt, so dass Sie heute ein gutes Bild einer 3000 Jahre alten reichen Großstadt bekommen. Absolut beeindruckend!. Neben der mühevoll aus Originalfragmenten wiederaufgebauten Celsus-Bibliothek – übrigens neben der Bibliothek von Alexandria die zweitberühmteste der Antike, beeindrucken vor allem das riesige Theater – welches bis zu 25.000 Zuschauern Platz bot – und über eine Arkadenallee erreicht werden konnte. Von der Tribüne des Theater aus haben Sie einen schönen Überblick über das weitläufige Gelände. Ephesus war die römische Hauptstadt Asiens – und wurde bereits zu dieser frühen Zeit christlich: Der Apostel Paulus gründete hier eine erste Gemeinde, Legenden nach kam auch der Apostel Johannes gemeinsam mit Jesus Mutter Maria nach Ephesus. Angeblich – jedoch gibt es dafür keine Belege – soll Maria ihre letzten elf Jahre in der Nähe von Ephesus verbracht haben. Die Überreste einer Marienkirche innerhalb von Ephesus sind ebenso zu besichtigen wie das etwas weiter entfernte „Marien-Haus“, indem Maria ihren Lebensabend verbrachte.

Im 80km südlich von Kusadasi gelegenen Didyma/Didim steht eine der berühmtesten Kultstätten des antiken Griechischen Reichs. Der Apollo-Tempel von Didyma war nach dem Orakel von Delphi die zweitwichtigste Kultstätte der antiken Griechen und später auch im römischen Kulturkreis. Auf einer Quelle errichtet, aus der die Priester vor ihren Weissagungen tranken, errichtet spielte diese Kultstätte eine zentrale Rolle im Leben der damaligen zeit. Bei einem Perserangriff zerstört worden war, planten die Bürger noch vor dem Feldzug von Alexander dem Großen den Wiederaufbau, der jedoch nie fertig gestellt wurde. Dennoch bilden alleine die Überreste, mit mehr als 120 riesigen Mamorsäulen noch heute ein beeindruckendes Bild und ermöglichen eine Vorstellung über die Größe und die Pracht des Apollo-Tempels.

Limestone Terraces, Pamukkale, Turkey

Nicht an der Küste, sondern im Hinterland, befindet sich die vielleicht bekannteste Attraktion der Türkei: Die Kalksteinterassen „des Baumwollschlosses“ von Pamukkale hat jeder schon einmal in Reiseprospekten oder auf Postkarten gesehen: Traumhaft schön ist es am Abend wenn die Touristenströme abgezogen sind und Sie das Gelände fast für sich alleine haben. Der Sonnenuntergang wenn sich die rote Sonne in den Wasserflächen spiegelt wird nicht nur für Romantiker und Fotografen ein unvergessliches Erlebnis bleiben. Zwar darf man heute – zum Schutz des Naturwunders – nicht mehr in den weißen Kalkstinterassen baden, aber dafür bleibt das Naturwunder den Nachwelt erhalten: Denn Sonnencreme und Schweiß hatten die wunderschönen über Jahrhunderte entstandenen Kalkterrassen innerhalb von nur wenigen Jahren fast zerstört gehabt: Dank des Verbotes und intensiver Pflege ist das „Baumwollschloss“ wie Pamukkale liebvoll genannt wird, fast wieder so schön wie eh und je: Wer auf das Bad im warmen Thermalwasser nicht verzichten möchten kann dies in einem kleinen dafür freigegeben Bereich oder in dem Thermalschwimmbad auf dem Gipfel tun. Spektakulär ist aber auch das auf Berg nur zwei Fußminuten von den am Hang liegenden Terrassen entfernte historische Hierapolis mit gut erhaltenen Bauten und einer prachtvollen alten Straße.

von Christian Maskos


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