Wien: Wohnstraßen mit Ohrwaschl, Brunnen, Schlangenlinien
Cool and hot
Promotion aus Wien
Tafeln, Fenster-Café, Gedichte kleben, Quiz machen, Kleider tauschen: Es gibt viele Möglichkeiten, wie man die Wohnstraße nutzen kann. Beim #wohnstrassenleben am Freitag, 31. Mai, 15-18 Uhr in der Langmaisgasse im 15. Bezirk bereiten die Stadtmacher*innen von space and place diese Aktivitäten vor.
Sie möchten damit einen kleinen Anstoß für Anrainer*innen und Passant*innen geben, sich am Tag spontan anzuschließen und in Zukunft selbst aktiv zu werden. Mit den #wohnstrassenleben, die im Rahmen der Projektreihe WIEN LEBT stattfinden, testet space and place das Potential aus, das in Wohnstraßen schlummert und weist darauf hin, welche Informationen und baulichen Maßnahmen es braucht, damit eine Wohnstraße zum Wohlfühlort wird. Das #wohnstrassenleben findet bei jedem Wetter statt, ist barrierefrei, man kann ohne Anmeldung vorbeischauen und mitmachen
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Am 31. Mai lädt space and place zum vierten Mal im heurigen Jahr Anrainer*innen, Passant*innen, Interessierte und lokale Initiativen ein, mit ihnen „raus auf die Wohnstraße“ (so das heurige Motto) zu gehen. In der Langmaisgasse in Rudolfsheim-Fünfhaus können sie gemeinsam an einer Tafel bei loungiger Musik Kuchen genießen und sich über frischen Kaffee aus dem Fenster-Café einer Anrainerin freuen. In der Kleb-dir-ein-Gedicht-Werkstatt kann man Zeitungsartikel zu eigenen Gedichten umgestalten; witzig, kritisch oder absurd, je nach Lust und Laune – mit anschließender Spontanlesung. Es gibt wieder die Möglichkeit beim WOHNSTRASSEN-QUIZ mitzumachen und gut erhaltene, aber aus der Gunst gefallene Kleidungsstücke beim Projekt: Garderobe gegen neue Lieblingsstücke zu tauschen.
„Eine Wohnstraße muss einem das Gefühl der Sicherheit geben, damit man sie auch nutzt. Gerade an der Einfahrt zu einer Wohnstraße braucht es daher mehr als nur ein blaues Verkehrsschild, das im Schilderwald untergeht“, weiß Brigitte Vettori, Stadtforscherin und WIEN LEBT-Kuratorin. Bewährt hätten sich, wie sich bei Wohnstraßen-Aktivitäten am Diepoldplatz in Hernals gezeigt hat, erhöhte Gehsteigvorziehungen im Kreuzungsbereich – auf Wienerisch „Ohrwaschl“ genannt. Fußgeher*innen sind dadurch besser sichtbar und Autofahrer*innen drosseln ihr Tempo. Es brauche klare optische Hinweise. „Im Idealfall werden Autofahrer*innen in Schlangenlinien geführt. Sie fahren dann langsamer und rücksichtsvoller. Viele wählen überhaupt einen anderen Weg; durch die Wohnstraße dürften sie sowieso nicht durchfahren“, weiß Vettori.
Sitzgelegenheiten und Schattenspender für „Wohn-Tauglichkeit“
Bauliche Maßnahmen mit Blick auf den motorisierten Verkehr alleine reichen aber nicht. Denn wer möchte sich schon auf ein Steh-Kaffeekränzchen auf der Straße treffen? „Das mindeste, was es in einer Wohnstraße geben sollte, sind Sitzgelegenheiten, wie Bänke oder auch Stufen. Sind die nicht vorhanden, kann man sich auch Sessel und Tisch aus der Wohnung mitnehmen“, so Vettori. So kann man gemütlich Kaffee trinken und sich mit Nachbar*innen unterhalten und gleichzeitig spielende Kinder auf der Wohnstraße besser im Auge behalten. Neben den Sitzgelegenheiten sind Schattenspender ein großes Thema, werden doch Freiräume vorrangig in warmen Jahreszeiten genutzt. Eine Wohnstraße in der prallen Sonne, lädt nur im Frühjahr zum Rausgehen ein. Ein Trinkbrunnen im Sommer erhöht die Verweildauer.
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Wohnstraßen können sehr unterschiedlich gestaltet sein: Es gibt sie schmal und breit, ein- und zweispurig, abfallend und eben, mit und ohne bauliche Maßnahmen wie Fahrbahnanhebungen. Somit sind auch die Voraussetzungen, wie man sie nutzen kann, recht unterschiedlich. Sehen sie aus, wie „gewöhnliche“ Straßen, achten Autofahrer*innen weniger auf das blaue Wohnstraßen-Schild an der Einfahrt. Das geht im allgemeinen Verkehrsschilderwald unter.
Brigitte Vettori
Julia Scharinger-Schöttel
Corinna Wachtberger
Christine Steindorfer
KOOPERATIONS-
PARTNER/INNEN
unter anderem:
geht.doch-wien
Initiative Pelzgasse
Juan Carlos Carvajal Bermúdez
Kollektiv Raumstation
Projekt: Garderobe
Verein Seniorenweb
Wiener Beschwerdechor
WiiR-Verein
Wohnstraßen mit Ohrwaschl, Brunnen, Schlangenlinien
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#wohnstrassenleben 2019
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Christine Steindorfer
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Übersicht WIEN LEBT 2019 – „Raus auf die Wohnstraße“:
#wohnstrassenleben | Fr. 26. April 2019; 15-18 Uhr, Diepoldplatz (1170)
Beweg dich!… auf der Wohnstraße| Fr. 10. Mai 2019; 16.30-17.30 Uhr, Diepoldplatz (1170
„Reck dich, lab dich, streck dich“ | Fr. 17. Mai, 16-19 Uhr, Langmaisgasse (1150) im Rahmen des #kommraus – Forum Öffentlicher Raum
#wohnstrassenleben | Fr. 31. Mai 2019, 15-18 Uhr, Langmaisgasse (1150)
Beweg dich!… auf der Wohnstraße | Fr. 21. Juni 2019; 16.30-17.30 Uhr, Diepoldplatz (1170)
#wohnstrassenleben | Fr. 28. Juni 2019, 15-18 Uhr, bei einem Gemeindebau (1020)
#wohnstrassenleben | Fr. 26. Juli 2019, 15-18 Uhr, Pelzgasse (1150)
Tag der Wohnstraße | Fr. 27. September 2019, 15-19 Uhr, Zinckgasse (1150)
Wohnstraßen-Fakten: 32.000 Meter Wohnstraße in Wien
Würde man alle Wohnstraßen Wiens aneinanderreihen, käme man auf eine Länge von mehr als 32.000 Meter „bewohnbare“ Straße (Stand 2013). Viel Platz für Begegnungen zwischen Menschen im öffentlichen Raum, der laut Gesetz vielfältig genutzt werden darf und auch kann. Denn Autos dürfen nur in Schrittgeschwindigkeit zum Parkplatz zu- bzw. abfahren, Radfahren ist auch gegen die Einbahn erlaubt. Man darf auf der Wohnstraße jederzeit sitzen, stehen, springen, spielen. Es gilt nur eines zu beachten: aufeinander Rücksicht nehmen.
Über space and place und WIEN LEBT
space and place wurde 2011 von Brigitte Vettori initiiert. Die Organisation schafft soziale Räume (spaces) an urbanen Plätzen (places), damit sich Menschen unbeschwert begegnen, kennenlernen und austauschen können. Etwa mit den etablierten Formaten der Social Dinners und Urban Walks. Die Projektreihe WIEN LEBT nimmt seit 2009 in vielfältigen Projekten die Stadt Wien und ihre heterogene Bevölkerung in den Fokus. In Kooperation mit anderen Initiativen widmete sich WIEN LEBT in den vergangenen Jahren Themen wie der Sprachenvielfalt, „REICH + SCHÖN“ und dem „G’mischten Satz“.
WIEN LEBT 2019 – WOHNSTRASSENLEBEN
Alle Fotos: Abdruck honorarfrei im Rahmen der Berichterstattung zu WIEN LEBT bei Nennung des Copyrights (siehe Angabe direkt unter dem Foto) | Download durch Klick auf das jeweilige Bild
Fotos #wohnstrassenleben und Tag der Wohnstraße 2018
Brigitte Vettori, Initiatorin von WIEN LEBT, vernetzt AnrainerInnen von Wohnstraßen mit lokalen Initiativen und Organisationen. (c) Heidi Pein
Auf einer Wohnstraße ist mehr erlaubt, als viele wissen. Vieles lässt sich schnell auf- und abbauen, auf die Seite räumen bzw. Spiele wie Hindernisläufe kann man bei Bedarf kurz unterbrechen. (c) Niklas Schnaubelt
Auf der Wohnstraße teilen sich motorisierte und nicht-motorisierte Menschen die Straße. Wenn alle aufeinander Rücksicht nehmen, funktioniert das klaglos. Das haben die bisherigen #wohnstrassenleben gezeigt. (c) Niklas Schnaubelt
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