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m Boeing und Airbus erwarten Verdopplung der im Einsatz befindlichen Flugzeuge bis 2042


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Noch findet eine der bedeutendsten Luftfahrtmessen in Paris statt: Doch die Märkte der Zukunft liegen in Asien: Fast 1.000 Neubestellungen die auf der Pariser Air Show am Business-Airport Le Bourget verkündet wurden kamen aus Indien.

Das Flugzeug ist und bleibt das beste, komfortabelste, schnellste und effizienteste Transportmittel für mittlere und längere Strecken: Während EU-Bürokraten, Grüne und Sozialdemokraten davon fabulieren künftig langsam und unbequem mit dem Zug von Helsinki nach Lissabon zu reisen und Klimaaktivisten die Luftfahrt und damit die weltweite Konnektivität ganz verbieten wollen.

Airbus erwartet ein durchschnittliches Wachstum des Luftverkehrs um etwa 3,6% pro Jahr. Boeing eine Verdopplung der im Einsatz befindlichen Flugzeuge bis 2042. Und dies ohne den für europäische Hersteller weggefallen russischen Markt – wo aufgrund der Größe schon immer viele Flugzeuge benötigt wurden um Moskau mit den fernen Regionen zu verbinden.

Die Wohlstandssteigerungen in der Asien-Pazifik Region und das Entstehen einer neuen großen Mittelschicht führe zu einer verstärkten Nachfrage nach Privatreisen. Indien hatte mit etwa 1,4 Milliarden Einwohnern China als größtes Land abgelöst und gilt als Kernwachstumsmarkt nachdem China nach einem großen Aufholjagd ein luftfahrttechnisch erschlossenes Land ist. Vietnam, Thailand, Indonesien und die Philippinen wurden als weitere große Wachstumsmärkte identifiziert. Hier sind Menschen mit steigendem Einkommen nicht länger bereit viele Stunden oder Tage mit Bus und Bahn zu reisen – wenn ein Flugzeug die Strecke in zwei oder drei Stunden schafft.

Auch für den südamerikanischen Kontinent und Mittelamerika und Mexiko wird erwartet das die Zahl nach Flugreisen durch immer günstiger werdende Tickets dank neuer Low-Cost-Fluglinien und immer effizienterer im Privatreisemarkt Flugzeuge stark entwickeln wird. Auch bei den teureren klassischen Fluglinien – die vor allem Geschäftsreisende ansprechen – in Südamerika erwarten Airbus und Boeing Wachstum. Insbesondere bietet die erhöhte Reichweite der früheren Kurzstreckenflugzeuge wie der Boeing 737 oder dem Airbus A 320 die Möglichkeit viele Städte nonstop zu verbinden, die mit den größeren Langstreckenflugzeugen vorher nicht profitabel zu bedienen waren.

So kamen auch fast 1000 Neubestellungen alleine aus Indien: Der indische Billigflieger Indigo hat 500 Flugzeuge der Airbus A 320NEO Baureihe neu bestellt. Dabei ist noch eine Bestellung von 480 Jets aus 2022 offen. Aktuell betreibt IndiGo etwa 300 Flugzeuge, hauptsächlich Airbus A 320.

Air India hat 220 Flugzeuge bei Boeing und 250 bei Airbus neu bestellt, darunter viele Langstreckenjets. Während IndiGo vor allem im Inland und auf kurzen Auslandsstrecken sowie im Gastarbeiterverkehr zu den Golf-Staaten aktiv ist sieht sich Air India als weltweit umspannende Langstreckenfluglinie die zahlreiche tägliche Flüge nach Europa und auch viele Ultralangstrecken nach Nordamerika anbietet.

Zum Vergleich: Alleine die Neubestellungen auf der Paris Air Show aus Indien entsprechen in etwa der kombinierten aktuellen Flottengröße von Lufthansa (292 Jets), British Airways (263), Air France (209), KLM (106), Iberia (85).

Während auf der Nachfrageseite die Sonne für Airbus und Boeing scheint gibt es auf der Angebotsseite Probleme: Beide können nicht so viel produzieren wie der Markt hergeben würde. „Es gibt eine große Lücke zwischen Nachfrage und Angebot – die viele jahre anhalten wird“ erklärte Airbus Chef Faury. „Wer heute ein Flugzeug bestelle könne dies kaum vor 2030 erhalten, da viele Produktionslinien auf Jahre hinaus voll ausgelastet seien.“

Als Problem ist vor allem der Mangel an qualifiziertem Personal. Vor allem in der Zulieferindustrie. Oft lägen die Probleme dabei in Unternehmen die in der Lieferkette mehrere Stufen vor der Endmontage liegen. Die Probleme betreffen Boeing, Airbus und Embraer gleichzeitig. Viele moderne Flugzeuge von Embraer und Airbus stehen aktuell auch am Boden, weil es Lieferschwierigkeiten bei den modernen Triebwerken und Ersatzteilen für Triebwerke gibt.


Beschaffungsprobleme für Ersatzteile betreffen auch ältere Muster, weshalb Condor z.B. Teile ihrer Boeing 757 Flotte vorzeitig ausmustert.

Die künstlich erzeugte Klima-Panik spiele in Südostasien, Südamerika, Indien, den Golf-Staaten und Afrika keine Rolle – die Nachfrage nach Flugzeugen und Flugreisen sei hoch. Die Idee sich bei Flugreisen einzuschränken sei ein regionales eine Nord- und Mitteleuropäisches Phänomen.

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Die Hersteller sind durchweg optimistisch überzeugt, dass der Luftverkehr sich weltweit betrachtet verdoppeln wird. Im Zweifel flögen die meisten in Deutschland und Frankreich gebauten Jets dann auf dem Weg von Indien oder Türkei in die USA über eine „grüne EU“ hinweg.